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ZwanzigMinutenArbeiten

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Anordnung

MonatsProjekt für den 2012-06. Ich las eine ArbeitsEthik von Cory Doctorow, jeden Tag nur zwanzig Minuten an seinem momentanen Buch zu arbeiten, keine Minute weniger, keine Minute mehr, dies dann aber intensiv und ablenkungsfrei. Ich will etwas Ähnliches probieren:

Im Juni werde ich versuchen, jeden Tag einen präzisen 20-Minuten-Block für intensives AbArbeiten meiner GeldVerdien-Projekte aufzuwenden.

Das schließt ein: Klären von Aufträgen / Auftrags-spezifische Korrespondenzen, Rechnungen schreiben, Vorträge vorbereiten, an Texten schreiben.

Nicht dazu gehören: HausArbeiten, LiebhaberProjekte, das Arbeits-freie ZurückLegen von Wegen auch wenn ihr Ziel die Arbeit ist (eine ZugFahrt, während der ich FreeCiv spiele, zähle ich nicht als Arbeit), einigermaßen Arbeits-freies HerumHängen auf Job-technisch entstandenen sozialen Geselligkeiten, Gedanken über die Arbeiten die mir einfach so unplanmäßig ins Hirn purzeln.

Jeder 20-Minuten-Block soll in einem Stück verrichtet und pünktlich beendet werden. Länger laufende z.B. Telefonate verstatten Ausnahmen, aber jedes Überziehen wird auf ein separates ÜberStunden-Konto angerechnet. Wo ich es für notwendig erachte, kann ich auch sonst separate Arbeits-Einheiten einlegen, die werden aber ebenso auf diesem Neben-Konto protokolliert. Ziel: die Anzahl dieser ÜberStunden so gering als möglich halten. Für jede angefangene ÜberStunde wird ein Euro gesammelt, und die EndSumme wird irgendwie verschenkt/verspendet.

Protokoll

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600 Minuten 1x täglich ZwanzigMinutenArbeiten / dazu 1200 Minuten ÜberStunden / ergibt 20€ ÜberStundenStrafe

Fazit

Das Experiment hat sich gelohnt.

Was gut funktioniert: in 20-Minuten-Blöcken arbeiten

Was nur halb gut funktioniert: Verknappung der regulären täglichen Gesamt-ArbeitsZeit auf nur 20 Minuten

Weiteres Vorgehen

Ich muss mich jetzt noch entscheiden, was ich mit den 20€ ÜberStundenStrafe anstelle. Ich will sie für einen guten Zweck spenden, bei dem sie nicht allzu direkt in mein eigenes WohlBefinden zurückfließen, so dass ich sie nicht zu sehr als Belohnung wahrnehme. (Also im Zweifel eher: an hungernde afrikanische Kinder ganz weit weg von mir, anstatt etwa zur Ausbesserung einer Infrastruktur, von der ich unmittelbar profitiere.) Die Mickrigkeit des Betrages verlangt auch, dass sie möglichst nur relativen, nicht absoluten Gebühren unterliegen, die den realen Spenden-Wert rabiat nach unten drücken würden. (Lustige Menschen schlugen übrigens vor, dass ich das Geld an einen in meinen Augen schlechten Zweck spende, etwa an rechte politische Parteien, damit es eben die MotivationsFunktion einer Strafe besser erfülle. Allerdings halte ich es für ethisch problematisch, mein persönliches LifeHacking mit der Verschlechterung der Welt zu bezahlen.) Nachtrag: Hier die Spende, die am Ende draus wurde.

Außerdem überlege ich mir jetzt, was ich von der im Juni probierten Anordnung in den Juli übernehmen möchte. Ich denke, das Arbeiten in zwanzig-Minuten-Blöcken hat sich bewährt, und auch ein ebensolcher Block als tägliches Mindest-Maß. Zugleich werde ich im Juli aber sicherlich mehr als dreißig ArbeitsStunden brauchen, um zu bewältigen, was ansteht; ich sollte also vielleicht die ArbeitsZeit hochsetzen, bis zu der ich monetär unbestraft pro Tag arbeiten kann. Gleichzeitig fand ich die monetäre Bestrafung für ÜberStunden zu niedrig. Ein Kompromiss könnte also z.B. sein: Jeden Tag mindestens ein 20-Minuten-Block Arbeit; bestraft wird aber erst eine Tages-Arbeits-Summe über 60 Minuten; die Bestrafung für alles darüber hinaus erfolge dann aber nach Taktung 1€ pro 20 Minuten (statt nur pro Stunde).

Wofür ich noch keien Lösung habe: die unsaubere Grenzziehung zwischen Arbeits-Zeit und Nicht-Arbeits-Zeit. Vielleicht sollte ich tatsächlich als ArbeitsZeit nur noch rechnen, was einer Stopp-Uhr unterliegt.

Kommentare

#0

Am Ende des Monats sieht es aus als benötigst du 60 Minuten ArbeitsZeit pro Tag. Ich bin mit den 20-Minuten Einheiten sehr zufrieden, brauche aber mehrere. Interessant fände ich nun die Frage nach Pomodoro einfach mehrere Einheiten mit kurzen Pausen aneinanderzureihen oder über den Tag zu verteilen?

Christian /
#1

Mit Pomodoro habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber das mit den 60 Minuten pro Tag kommt jedenfalls hin, ja. Wobei diesen Monat auch wirklich nicht so viel zu tun war. Ich denke also, eine Stunde Arbeiten pro Tag ist dann der untere Grenzwert, und sollte ich das Experiment fortsetzen, werde ich diesen so ansetzen.

Die Zwanzig-Minuten-Einheiten klappen recht gut, unabhängig davon, wieviele davon pro Tag benötigt werden. Ich denke, ob nun eher hintereinander weg oder über den Tag verteilt, belasse ich mir flexibel. Meine Tätigkeiten sind ja auch nicht so einförmig, dass das selbe Muster für alle gleichermaßen angebracht ist.

Naja. Morgen schreib ich mal ein Fazit.

#2

Pomodoro ist ein wesentlich schwächere ArbeitsEthik: Sie gibt nicht ArbeitsZeit pro Tag vor sondern unterteilt eher einen ArbeitsProzess in viele kleine.

Grundkonzeption:
1.Klar umrissene Aufgabe aufschreiben
2. Timer auf 25 Minuten stellen
3. Aufgabe abarbeiten, Einfälle etc. auf Liste notieren.
4. Anschließend 5 Minuten Pause
4a. Alle 4 25-Minuten-Einheiten 15/20 Minuten Pause.

Pomodoro vermittelt eher ein Gefühl den Tag durchzutakten, Selbstoptimierung auf Ergebnisse, statt ein tägliches ArbeitsPensum einzugrenzen mit der Hoffnung, dass gleichzeitig Effektivität als auch außerhalb der Einheiten Druck abnimmt.

[Gibt es eigentlich Autolinks in den Kommentaren?]

Christian /
#3

Ah, thx für diese Kurz-Übersicht.

Nein, AutoLinks gibt es in den Kommentaren keine. Das wär ja noch schöner :D

#4

Liebes plomlompom,
falls Du Deine Vorstellung von "hungernden Kindern" in Afrika überwinden kannst, dann schau' doch mal auf meinen letzten Eintrag im Blog, der mindestens einen guten Grund liefert, zu spenden. Die Korrektur Deiner Annahme, das Spendenobjekt sei weit entfernt, entfällt zwar leicht, weil ich Dich ja anschreibe, aber wenn Du ein geeignetes re-framing betreibst, dann ist Johannesburg weit weg und hat nichts mehr mit mir zu tun. Ahoi.

Micha /
#5

Super interessant. Kannte bisher für Geistesarbeiter nur die 33-Minuten-Eieruhr-Einstellung, die ich selbst gelegentlich anwende (33 Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit auf 1 Sache erzeugt einen überproportionalen Produktivitätszuwachs, zumal wenn man die günstigen Stunden des Ausgeruhtseins dafür nutzt). Die Frage ist aber die, wie dieser Self-McKinseyianismus mit Qualität zusammengeht. Könnte ja zum Hudeln&Fludeln führen.

Brett /
#6

@ Micha: 20,00€ sind an das Konto überwiesen, das rechts in deinem Blog steht.

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