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UtopienSingularitaetenMarskolonisation
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UtopienSingularitaetenMarskolonisation

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Vortrag auf der re:publica08 am 2008-04-03.

Folien als HTML Slidy: http://files.plomlompom.de/republica/zukunftsvisionen.xhtml

Titel: Utopien, Singularitäten, Marskolonisation

Untertitel: Wir jonglieren mit Zukunftsvisionen von Gestern, Heute und Morgen.

Kurzfassung: Über die Zukunft kann man nur spekulieren, und das meist nicht sehr sicher. Noch immer haben wir keine fliegenden Autos auf dem Markt (wenn man sich weigert, den Helikopter als Auto anzuerkennen) und noch immer keine Kolonien auf dem Mars, obwohl beides technisch möglich wäre. Stattdessen hat in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten eine Sache, die sich Internet nennt, begonnen, menschliche Kommunikations- und Kooperationsweisen, Wirtschaften, Medien und Kulturen derart tiefgreifend umzustülpen, dass unsere Generation durchaus sagen kann: Die menschliche Zivilisationsgeschichte erlebt ein kleines Erdbeben, und wir sind mittendrin. Die Weltumformung durch das Internet lässt viele Zukunftsvisionen der Vergangenheit veraltet aussehen und setzt andere, kühnere, die schon längst aufgegeben worden waren, zu ganz unerwarteten neuen Bedingungen um.

Abstract: Bis zum Atomzeitalter florierten im 20. Jahrhundert Zukunftsvisionen industriell-planerischer Machbarkeit, die von der Überwältigung durch die Industrielle Revolution zehrten. Sie kreisten nicht selten um Ausweitungen physischer Mobilität, vom Jetpack bis zur Eroberung des Weltraums. Zuletzt florierte, gipfelnd in der Internet-Ära, die Utopie 'Informationszeitalter', die das Heil in der Überwindung des Physischen als Grundlage von Markt und Kultur sah: Bits und Cyberspace statt Schrauben und Autobahn. Inzwischen, angekommen im Web 2.0, fördert das Internet als utopischer Motor vermehrt Ideen allumfassender Verschaltung, Kommunikation und Emergenz als Fundamente der Zukunft. Mit eingedacht in diese allumfassende Verschaltung ist nun auch wieder die physische Welt: Immer mehr geht es darum, wie man analoge und digitale Welt engmaschiger ineinenander abbilden, miteinander verknüpfen und durcheinander reorganisieren könnte. So wie der Genetik -- über die Auflösung der Biologie in Informatik -- die Neuprogrammierbarkeit des Lebens gelingen mag, mag der Nanotechnologie die Neugestaltung der physischen Welt mit der göttlichen Weltgestaltungs-Allmacht des Computerspiele-Designers gelingen.

Derlei Überlegungen einschließend, möchte ich eine kleine Tour durch einige der 'heißeren', kontroverseren oder phantastischer klingenden Fortschrittskonzepte und Zukunftsvisionen machen, die derzeit unter Wissenschaftlern, Zukunftsethikern, Science-Fiction-Autoren und anderen Berufsvisionären diskutiert oder auch konkret in ihrer Machbarkeit erforscht werden: Werden wir, wie der Transhumanismus hofft, durch biotechnische Eigen-Modifikation die Spezies Mensch überwinden, oder lässt sich zumindest, wie der Biogerontologe Aubrey de Grey einfordert, die Altersforschung in eine Ingenieurswissenschaft zur Alters-Behebung umgestalten, und zwar noch zu unseren Lebzeiten, so dass wir alle unsterblich werden? Oder müssen wir für dieses Ziel "Mind Uploading" betreiben, d.h. unsere Bewusstseinsmuster in den Computer transferieren? Transferieren wir unser Bewusstsein nicht bereits über das Internet in ein großes digitales "Hive Mind", das seine eigene Intelligenz besitzt und unser Individualitäts-Bewusstsein auflöst? Schaffen wir Künstliche Intelligenz, die uns überlegen sein wird? Steuern wir mit exponentiell beschleunigter technologischer Entwicklung auf eine Technologische Singularität binnen der nächsten paar Jahrzehnte zu, die die Welt, wie wir sie kennen, vollends aufheben und uns vernichten oder alternativ zu omnipotenten Göttern erheben mag?

Derartige Ideen möchte ich zur wissenschaftlichen, ideologiekritischen oder spielerischen Diskussion in den Raum werfen. Vielleicht werden diese Zukunftsvision allesamt verpuffen, wie es so viele vor ihnen taten. Vielleicht kolonisieren wir sogar eher den Mars in den nächsten Jahrzehnten. So oder so kann es aber nicht schaden, ein wenig Utopien-Jonglage zu betreiben und den individuellen futuristischen Horizont über die Frage nach dem nächsten erfolgreichen Internet-Mem oder der konzeptuellen Beschaffenheit des Web 4.0 zu erweitern.

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