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UrheberRecht
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UrheberRecht

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Ich hatte mich bereits mehrfach im WMR zu dem Thema geäußert, aber als Malte Spitz letztens per Twitter nach einem Text dazu fragte, konnte ich nur mit den Schultern zucken. Tatsächlich habe ich sträflich wenig zu der ganzen Urheberrechtsdebatte geschrieben. Und das, obwohl ich das Urheberrecht – bzw. die Probleme damit – schon immer mit unter dem Kontrollverlustsdiskurs subsummiert hatte.

Mein Schweigen hat zwei Gründe. Erstens war zum Thema seit ich denken kann schon immer ein lebendiger Diskurs vorhanden, den ich mal mehr, mal weniger interessiert verfolgte. Es gibt tausend gute Argumente warum es sowas wie ein “Geistiges Eigentum” nicht gibt, warum das Urheberrecht auf der fixen Idee einer “originären Schöpfung” beruht, dass ungeschütztes Wissentauschen einen positiven Einfluss auf die Kultur hat, etc. All das hätte ich kommentieren, paraphrasieren oder reproduzieren können, aber das war mir schlicht zu viel Arbeit.

Denn in Wirklichkeit ist meine Position zu dem Thema Urheberrecht so einfach wie langweilig:

Abschaffen. Ersatzlos.

Die Begrüdung: ich glaube, dass es der Gesellschaft unterm Strich mehr nützt, möglichst unbehinderte Informationsflüsse zu haben. Außerdem – und hier greift der Kontrollverlust – ist die Kontrolle dieser Informationsfüsse eh eine nie mehr einzulösende Utopie.

Ich könnte jetzt hiermit fertig sein, denn ja, das ist alles, was ich zu bieten habe.

“Das reicht nicht aus!“, sagen jetzt alle und sie haben insofern recht, als im Mainstream gar nicht in erster Linie das Urheberrecht disktutiert wird, sondern alternative Geschäftsmodelle für Künstler. Man streitet über Modelle wie Kulturflatrate, T-Shirtverkauf oder Kulturwertmark.

Vielleicht funktioniert ja was davon. Vielleicht auch nicht. Ich finde halt nicht, dass die Gesellschaft den Künstlern ein Geschäftsmodell schuldig ist. Alle anderen müssen schließlich auch sehen, wo sie bleiben. Wenn der Putzroboter bald die Reinigungskraft ersetzt, wird sie auch nicht auf imaginäre Rechte referieren können, damit ein Anwalt ihre Bezahlung durchsetzt.

Aber jetzt sind immer noch alle unzufrieden. Sie rufen mir zu, dass dann doch die Kultur untergeht und alle Künstler ins Betteltuch weinen.

Och, ja. Naja. Es wäre quatsch zu behaupten, dass alle ihren Wohlstand behalten werden. Aber das wäre bei egal welcher Lösung eh nicht drin. Keine Änderung ohne Tränen. Sicher, es wird bestimmte Kunst nicht mehr geben oder sie wird weniger werden. Tendenziell die mit viel Investitionsaufwand, tendenziell die mit kalkulierten Gewinnabsichten. Aber sonst? Die meiste Kultur da draußen wird von den Künstlern doch heute schon für umme produziert. Warum sollten sie damit aufhören, nur weil es ein beknacktes Recht nicht mehr gibt, von dem sie zum Großteil eh nie profitierten?

Ein Autor will gelesen, ein Musiker gehört, ein Schauspieler gesehen werden. Nie war es so einfach das zu bewerkstelligen. Die Investitionskosten, die man dafür hinlegen muss, sinken fast ebenso rapide, wie die Streamingpreise pro Lied bei Spottify. So lange es Menschen gibt, werden sie Kultur produzieren, da mach mir einfach keine Sorgen. Heute können mehr Menschen Kultur machen als je zuvor und sie werden es machen, mit oder ohne Urheberrecht.

“Aber Sven Regener ist dann ganz doll traurig!” Och. Dann reiche man ihm ein Taschentuch. Meinetwegen auf Steuerzahlerkosten. (Oder ich geb eins aus.)

(Bonustrack: Ich bin übrigens für ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Zack, alle Probleme gelöst. Nicht nur die der Künstler. Aber auf mich hört ja keiner.)

(***)

Kommentare

#0

Ja.

Was mir zu wenig beachtet wird: derzeitige freie Softwarelizenzen basieren ironischerweise zwingend auf einem starken Copyright. Deswegen hat sich Stallman auch mehrfach gegen ein schnell auslaufendes oder gar kein Copyright ausgesprochen.

Nun darf man US-Copyright nicht mit dt. Urheberrecht verwechseln, trotzdem finde ich diesen Punkt heikel und derzeit ungelöst. Ich mag freie Software, die durch eine starke GPL geschützt ist.

(Bei mspr0 ist mir zu viel Kommentargelaber, daher hier gepostet.)

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