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Vortrag auf der SIGINT09 am 2009-05-24.

Videoaufzeichnung:

Folien:

Siehe auch:

Titel: Mind Upload Cheat Codes

Untertitel: Du möchtest dich in unsterbliche Computersoftware verwandeln? Warum warten? Vielleicht machst du es bereits!

Kurzfassung: Schon heute eröffnet uns Informationstechnologie viele der Möglichkeiten und Fragen, die das futuristische Konzept des “Mind Uploads” verspricht. Festplatten- und Online-Speicher werden unser Gedächtnis, zeichnen jeden Augenblick unseres Lebens in beliebige Abrufbarkeit auf. Wir gießen und strukturieren unseren Geist in Gefäße wie “Mind Mapping” und persönliche Wikis, bis Geist und Computer zusammenfließen. Unsere Identität und unser Sozialleben setzen wir in Online-Profile und -Aktivitäten, die ein Eigenleben entwickeln. Was von uns ins Digitale hinein wächst, kann schon heute gebackupt, kopiert, revidiert, geopensourced, geforkt und automatisiert werden. Wir können unsere Identitäten der Adoption durch Andere öffnen, Chatterbot-Simulatoren unserer selbst erziehen und künftigen Intelligenzen genug Information überliefern, um daraus von ihnen umfassend rekonstruieren zu werden. Erstaunliches mag für Begriffe wie “Ich” oder das “Menschsein” folgen.

Abstract: Über alle Zeiten hinweg war ein verbreiteter Wunsch der menschlichen Persönlichkeit die Überwindung der räumlichen und zeitlichen Schranken ihres sterblichen Körpers. Ein Lösungsansatz wird nun mit dem techno-futuristischen “Mind Upload” versprochen: das Einscannen der neuronalen Konfiguration des Gehirns in eine Computersimulation desselben. Leider scheint dies abhängig von großen Fortschritten in Neurowissenschaft, Nanotechnologie und Rechenkapazitäten, die noch nicht erreicht sind. Aber warum darauf warten? Im Digitalen Zeitalter sind Methoden, Erfahrung, Wissen, Gedächtnis, Identität und Geist in Computersysteme hochzuladen, reichlich vorhanden. In meinem Vortrag möchte ich dazu einige beispielhafte Möglichkeiten, Folgen und aufgeworfene Fragen abhandeln.

Ein Beispiel: Auf unseren Festplatten und in unseren Web-Profilen speichern und organisieren wir Daten über uns in Größenordnungen, die jede Überlieferung der berühmtesten Könige und Dichter der Vergangenheit übertreffen. Um wieviel detaillierter, tiefer und komplexer könnten künftige Historiker oder Computersysteme ein Bild oder eine Simulation von uns rekonstruieren? “Lifeloggers” gehen so weit, jeden Augenblick ihres Lebens aufzuzeichnen, jederzeit nach Wunsch aufrufbar. Was passiert, wenn unsere Gedächtnisfunktion sich vom Gehirn in Computerspeicher verschiebt? Wie sortieren und sichern wir unsere digitalen Erinnerungen am Besten in Erwartung künftiger Anwendungsfälle wie z.B. Virtual-Reality-Nachbauten unserer Vergangenheit und Gegenwart?

Andererseits versprechen uns Programme wie “Mind Mapping”-Software zumindest vom Namen her Gefäße, um Inhalte und Vorgänge unseres Geistes aufzufangen. Man kann über ihre Eignung dafür streiten. Aber es gibt zum Beispiel persönliche Wikis, die einer einschüchternd umfassenden Wiedergabe von jemandes innerer Geisteslandschaft dienen, mit Tausenden umfangreich miteinander verschalteten Knoten für Erinnerungen, Ideen, Lektürenotizen, Pläne, Gespräche, Bewusstseinsströme usw. Wächst mit der Abdeckungsbreite auch die geistige Abdeckungstiefe eines solchen Wikis? Trainiert sich der Geist im Formalisieren seiner Vorgänge in die jeweilige Wiki-Logik hinein? Werden beide konvergieren? Dann könnten wir durch einen menschlichen Geist googlen, seine Versionsgeschichte durchschreiten — und sogar Backups machen!

Zugleich bedeutet Leben im “Social Web” das Definieren und Formalisieren persönlicher Identität und Sozialbeziehungen in einen rein digitalen Raum hinein. Dort können sie unheimliches Eigenleben entwickeln, wie weiterbestehende Web-2.0-Profile kürzlich Verstorbener oder unechte, aber realistische Simulationen von Berühmtheiten. Dienste wie LegacyLocker.com oder DeathSwitch.com versprechen nach gewisser Inaktivitätszeit ein Leben-nach-dem-Tod für die Web-Identitäten Verstorbener, durchs Öffnen von Benutzerkonten an Nahestehende oder das Verschicken vorbereiteter Nachrichten einmalig sofort oder zyklisch-später zu Geburtstagen bzw. anderen Jubiläen; die Evolution komplexerer, reaktionsfähigerer, intelligenter Post-Mortem-Verhaltens-Dienste für Web-Identitäten ist ein naheliegender Spekulationsgegenstand.

Wie lassen sich solche Methoden weiterdenken? Könnten wir Twitterbots erziehen, jemandes Twitter-Ausstoß nach Analyse seiner Twitter-History zu simulieren und beobachten, wie seine Follower auf diesen Bot reagieren oder mit ihm interagieren? Etwas Ähnliches bietet etwa kommerziell für Chatterbots MyCyberTwin.com an: das Erziehen einer personalisierten Chatterbot-Simulation, um einen in der Interaktion mit Anderen glaubwürdig zu vertreten, wenn man nicht die Zeit oder Lust dazu hat. Wir könnten für unser Leben und unsere Verhaltensmuster maschinenlesbarere Formalisierungen entwickeln, damit Computer-Intelligenzen mehr semantisch aufgeladene Daten haben, um uns zu rekonstruieren. Oder wir könnten unsere Benutzerkonten öffnen und willentlich “Identitätsdiebstahl” provozieren, als soziale Fortsetzung bzw. Fork unserer Web-Persönlichkeiten. Die Unsterblichkeit einer Identität liegt vielleicht paradoxerweise in der Auflösungen eines zu engen Identitätsbegriffs. Weitere Ideen sind gern gesehen!

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