Die Kybernetische Gesellschaft ist ein Paradoxon, denn eigentlich ist sie keine Gesellschaft mehr, insoweit Gesellschaft definiert wird als die Beziehung zwischen einer Vielzahl von Individuen. Die Kybernetische Gesellschaft ist nämlich ein Körper, der in der Komplexität seiner Steuer- und Wirkungs-Beziehungen und -Formen den Flaschenhals Individuum / Persönlichkeit weit hinter sich lässt. Mancher mag einwenden, dass er so Unfreiheit schafft; tatsächlich allerdings befreit er das Leben von der Zwangseinformung in die Selbstbestimmtheit (siehe Kyperkink). Frank Schirrmacher warnt vor der Kybernetischen Gesellschaft, zurecht, nämlich aus der Warte dessen, der die Freiheit des Individuums schätzt.
Anstelle des Zwanges zur Selbstbestimmtheit treten hier Faktoren wie etwa der Flow, das Surfen auf den bereiteten Wellen, die Freiheit der Selbstverneinung und TheJoyToBeUsed / DieFreudeBenutztZuWerden. Die Kybernetische Gesellschaft ist vielleicht eine wesentlich freiere Form fürs Leben mit großem L: Hier ist Raum für komplexe organische Vitalismen, die sich in Gesellschaften atomisiert-vereinheitlichter Ich-Flaschenhälse nicht unbedingt finden.
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