Mit verabsolutierter PrinzipienReiterei landet man tatsächlich recht oft in der SackGasse. Es kann durchaus Gelegenheiten geben, wo derjenige, der für Toleranz einsteht, gegenüber Intoleranz intolerant sein muss; dann nämlich, wenn die Intoleranz tatsächlich gefährlich mächtig zu werden und die Toleranz zu verdrängen droht. Absolut darauf zu beharren, dass Toleranz bedeute, nie intolerant zu sein, kann hier eine der beschriebenen SackGassen sein.
Allerdings sollte das eben nicht leichtfertig geschehen. Wer die Toleranz bereits angesichts jeder Spur von Intoleranz aufgibt, gibt sie zu leicht auf. Wer die Intoleranz minimieren will, darf dieselbe nur im äußersten Notfall als Mittel anrufen, unter strenger SelbstKontrolle, mit flauem Gefühl im Magen, und unter ständiger Absicherung, dass sie kein allgemeingültiges Mittel werden darf. Wer die Toleranz fördern will, für den muss jeder Einsatz von Intoleranz als Spiel mit dem Feuer ultima ratio gelten: unter gegebenen extremen Umständen vielleicht alternativlos, aber nur unter äußerster Vorsicht und Ausschluss aller anderen Möglichkeiten einzusetzen.
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