Buch Friederike Habermann, "Halbinseln gegen den Strom. Anders leben und wirtschaften im Alltag", 2009.
Lektüre-Notizen:
- "Einführung":
- "Es gibt keine Inseln im Falschen", aber vielleicht HalbInseln: wo zwar nicht völlig autark, aber trotzdem ein gewisses Maß an Andersheit zum System ausprobiert wird. Im Buch gesammelt werden Projekte, die sich non-kapitalistisch, non-monetär, non-tauschhandelig, non-diskriminatorisch versuchen, mit unterschiedlichem Erfolg. Eine Auswahl, kein Katalog. Soll anregen, Anknüpfung/Nachahmung erlauben.
- "Subjektfundierte HegemonieTheorie" der Autorin (vgl. "Der homo oeconomicus und das Andere. Hegemonie, Identität und Emanzipation"): Hegemonie (Kapitalismus, Rassismus usw.) hat keine einfache Hierarchie oder KlassenBindung, sie wirkt in allen und aus allen. Gerade daher kann Veränderung aber auch aus jedem gesellschaftlichen Punkt kommen, nicht nur von oben oder unten oder nur allen gleichzeitig.
- Dabei ist selbstverständlich kollektives Handeln wirksamer als individuelles, und kann auch eher manche Zwänge abschütteln. Daher im Buch das Interesse für kollektive Projekte. RatGeber über ethischen IndividualKonsum gibt es genug, und ihre Strategien taugen wenig.
- Die Marxisten sagen: Ändere das System. Die Butleristen sagen: Ändere deine Identität. Natürlich muss man beides miteinander ändern. In den HalbInseln wird ein erster Schritt getan: Ein bisschen das System ändern, damit auch ein bisschen die eigene Identität (und umgekehrt?). Vielleicht lässt sich die Spirale ja hochschaukeln. Erste Schritte fangen irgendwo an. Nix Sofort-Umsturz von A nach Z.
- Wir sind eben nicht nur die vom System Zugerichteten, reine Objekte der Herrschaft. Uns formen auch die emanzipatorischen Praktiken der Utopisten vor uns, die uns erzogen, die wir lasen, deren Ergebnisse wir nutzten, zu einem egal wie kleinen Anteil. Das merken wir daran, dass sich unsere Utopien weiter-entwickeln. Würden wir die Utopien von gestern noch als unsere heutigen akzeptieren?
- Erkenne und verwirkliche die dissidenten Potentiale in deinem Alltag. Vielleicht hilft das Buch bei ihrer Identifikation.
- Queere Ökonomie-Theorie (J.K. Gibson-Graham, "PostCapitalist Politics"): Aufbrechen einer Binarität, in der nur ein Kapitalismus und ein dazu negativ definierter AntiKapitalismus denkbar sind. Es gibt viele WirtschaftsWeisen, längst nicht alle kapitalistisch, aber auch längst nicht alle nur denkbar in einer Welt ohne Kapitalismus, nach der Revolution oder als Kapitalismus-bekämpfende Praxis.
- Beispiel: die traditionell vom Kapitalismus beanspruchte/benötigte, aber keineswegs nach seiner Logik funktionierende weibliche ReproduktionsArbeit. Die radikale HomoOeconomicus-Theorie versucht noch die FürSorge als egoistischen Rationalismus zu deuteln, löscht damit aber so viel Differenz, dass der Begriff sinnlos wird. FürSorge-Arbeit ist weder kapitalistische noch antikapitalistische Praxis.
- Akzeptiert man, dass es (Beispiel FürSorge-Arbeit) eine Vielheit nicht-kapitalistischer WirtschaftsWeisen gibt, keineswegs alle auf einer geraden Linie zum einen richtigen (je nach Lehre staatlichen oder anarchistischen, lokalistischen oder globalistischen usw.) AntiKapitalismus, erweitert sich das Spektrum der Möglichkeiten nicht-kapitalistischen Handelns erheblich.
- Ideal einer Gemeinschafts-Ökonomie, deren Gemeinschafts-Begriff keiner vorausgesetzten Seins ist (sei x, um mitzumachen; GruppenZwang), sondern einer Gemeinschafts-Ökonomie, durch die Gemeinschaft wird, die offen bleibt für alle ("Konzept des Offenen Raums"). So angeblich bei den Zapatistas ("Für eine Welt, in die viele Welten passen"). Deren Politik: keine der Macht-Ergreifung, sondern eine der Welt-Erschaffung.
- "Nahrungsmittel":
- "Containern":
- "Containern" heißt auf Englisch "dumpster diving" und bezeichnet das Sammeln von LebensMitteln, die für den Markt produziert, aber aus ihm qua Entsorgung herausgefallen sind; als ÜberSchuss (sie würden MarktPreise drücken), aufgrund kleiner SchönheitsFehler / Norm-Abweichungen, oder weil sie gerade (gegenüber ihrer realen Haltbarkeit viel zu früh) abgelaufen sind.
- Der Begriff kommt von einer häufigen Form des Containerns: direktes AufSammeln aus Wegwerf-Containern etwa von SuperMärkten. Man kann aber auch beim Geschäft nachfragen, offiziell oder beim einzelnen MitArbeiter; manchmal sind sie kooperativ. Manchmal aber auch gar nicht und machen Jagd auf die Containerer. Containern ist teils illegalisiert.
- Containern funktioniert als Kollektiv-Sammelei/Tauscherei am Besten, denn man hat es schnell mit großen Massen zu tun, vielleicht auch nur eines einzelnen Produkts. Statt für den EigenKonsum (in WG oder ganz allein Lebender) wird auch für UmsonstLäden containert, oder für gemeinschaftlich nutzbare "Umsonstessenregale in Häuserkellern".
- URLs: http://container.blogsport.de/ http://www.couchsurfing.org/group.html?gid=2439
- "Food-Coops":
- Etwas undeutlich beschrieben, aber laut Wikipedia: "LebensMittelEinkaufsGemeinschaft" oder "LebensMittelGenossenschaft". Viele Leute schließen sich zusammen und machen gemeinsame GroßBestellungen direkt an der Quelle, statt vereinzelt im ZwischenHändler SuperMarkt zu kaufen. Das spart Geld und erlaubt kollektivierten ethischen Konsum, den der Einzelne sich nicht leisten könnte.
- Diverse Formen: Bei "BestellFoodCoops" wird nur gemeinsam bestellt, offenbar nimmt sich bei Ankunft dann jeder das seine. Bei "LagerFoodCoops" gibt's wohl ein gemeinsames Lager; aus dem nimmt jeder Besteller bei Bedarf, was er braucht. "MitgliederLäden" sind kleine Läden, die von sich aus bestellen, aber von Einkäufern keine EinzelBezahlungen, sondern nur Mitglieds-Monats-Beiträge verlangen.
- Ein Beispiel-MitgliederLaden: Zwei ProduktKategorien werden geführt, "Grundversorgung" und "Konsum". Macht der Laden Miese, ist letzteres Regal leer. Einkäufer sehen neben den Produkten Preise zur Orientierung, um abzuschätzen, wie sehr sie gegenüber ihrem MonatsBeitrag die LadenKasse beanspruchen (und infolge mitschuld an einer etwaigen Miese wären).
- "Miese" heißt im vorherigen Beispiel nicht unbedingt, dass die Betreiber rote Zahlen schreiben. Sie preisen die Artikel teurer, als sie eingekauft wurden – allerdings transparent: Faktoren wie Schädlichkeit für Tier und Umwelt treiben den Preis hoch, die Faktoren sind je alle mit ausgeschildert. Das Mehr an Einnahmen durch diese PreisPolitik gegenüber den EinkaufsKosten fließt in solidarische Projekte.
- "Community Supported Agriculture (CSA)":
- Bauernhof-Erzeugnisse-Abo/FlatRate: Verbraucher garantieren einem LandWirt Abnahme seiner Güter über einen längeren ZeitRaum hinweg (z.B. halbes bis ganzes Jahr), auch wenn der mal mehr oder weniger produziert. Ob zu einem festen oder variablen Preis ist VerhandlungsSache. Manchmal gibt's zur KundenBindung ein HofFest. In Deutschland mager, in den USA schon ziemlich groß, das Modell.
- Beispiel: BuschBergHof.
- "Nichtkommerzielle Landwirtschaft (NKL): Der Karlshof":
- Auf dem "Karlshof" wird non-kommerziell angebaut: die Erzeugnisse werden abgegeben (an wen genau?), ohne dass GegenLeistungen verlangt/erwartet werden. Den InfoMaterialien ist ein geradezu CopyLeft-artiges LizenzModell für Erzeugnisse zu entnehmen, dass jeden Gebrauch und jede WeiterVerarbeitung erlaubt – außer den Verkauf.
- Hoffnung auf Non-Kommerzialität-Ansteckung derer, die auf den Karlshof treffen. Man weiß, dass man nur ein StaubKorn im großen Kapitalismus ist, aber evtl. lässt sich ja ein bisschen ausstrahlen und mit ähnlich gelagerten Projekten vernetzen. Vielleicht lässt sich mit (schonender) Technik auch die Produktion vergrößern, um zu einer ernsthafteren VersorgungsGröße für viele zu werden?
- Bewusste Non-Kommerzialität aus Ablehnung der in sich vielleicht hierarchiefreien, aber nach außen hin notwendigerweise den Kapitalismus mitspielenden Kollektive der 70er/80er, die alle entweder eingingen oder zu konventionellen MarktTeilnehmern wurden. Ablehnung auch der in sich gekehrten Kommunen, die gar nicht nach außen wirtschaften (oder nach außen ebenfalls nur als Kapitalist).
- Der Karlshof gehört einer Stiftung (ProjektWerkstatt auf Gegenseitigkeit), die ihn NutzerGruppen zur Verfügung stellt; scheitern die mit ihrem Projekt, fällt er an die Stiftung zurück, die ihn neu verteilt. Er wird in keinem Fall re-privatisiert. Die Stiftung als Netzwerk fängt das Scheitern auf?
- "Subsistenzwirtschaft – oder auch nicht?":
- SubsistenzWirtschaft ist die Wirtschaft der EigenVersorgung: Man produziert, was man braucht, statt es zu kaufen oder zu ertauschen. Dieses "man" kann von einem findigen Individuum bis zu einer ganzen Region reichen. Häufig versuchen sich landwirtschaftliche Kollektive an SubsistenzWirtschaft.
- Hundertprozentig klappt Subsistenz aber nie. Kollektive zerbrechen an unterschiedlichen oder zu hohen Ansprüchen daran, was aus aus sich selbst heraus schaffbar ist. Bisschen braucht man doch Ressourcen von außen – und holt sie übers Containern, oder übers Geld; für das dann Kollektiv-Mitglieder doch außerhalb des Kollektivs jobben, oder das Kollektiv nach außen kommerziell wirtschaften muss.
- "Guerilla- und Gemeinschaftsgärtnern":
- Community Gardening bezeichnet das kollektive gärtnerische / agrarwirtschaftliche Aneignen agrarwirtschaftlich nutzbarer, hierfür aber nicht vom Eigentümer (meist Stadt oder Spekulanten) benutzter oder freigegebener Flächen. Ist prinzipiell illegal, wird aber meist betrieben, bis die Bagger kommen und alles platt machen. Schafft Erholungs- und Ernährungs-Raum.
- Guerilla Gardening schafft GrünLand, wo vorher gar keines war, oder pflanzt Botschaften an unvorhergesehene Stellen. Die richtigen SubstanzGemische werden auf den Beton gespritzt, und prompt wächst da der Moos hoch, vielleicht in grafisch vorgedachten Bahnen.
- Manche StadtVerwaltung freut sich sogar über die kostenlose Begrünung und drückt auch mal ein Auge zu, oder schreibt WettBewerbe für die Verschönerung kleiner von ihr zur Verfügung gestellter GartenRaumNischen aus.
- URLs:
http://www.gruenewelle.org/ http://www.urbanacker.net/ http://www.rosarose-garten.net/ http://www.berlin.de/imperia/md/content/lb-integration-migration/publikationen/religion/interkulturelle_gaerten.pdf
- "Volxküchen (VoKüs)":
- VoKüs bereiten Essen zu, dass sehr billig (zum SelbstKostenPreis), manchmal auch gegen freiwillige Spende abgegeben wird. Wert wird auf die Gemeinschaftlichkeit des Zubereitens/Kochens gelegt (KohlDampf und noch nix fertig? Dann hilf doch!).
- "Volxküche" ist die korrekte Ausschreibung, um von der traditionellen "Volksküche" zu differenzieren, die von den Nazis tatsächlich nur so und so definierten VolksAngehörigen zuerkannt wurde. Auch versteht man sich nicht als SuppenKüche / bloße ArmenSpeisung. Es geht ums alternative, nicht-kommerzielle Wirtschaften. Da dürfte prinzipiell auch der GutVerdiener mit-essen.
- VoKüs sind meist vegan, mindestens vegetarisch, seltenst fleischhaltig. Soweit VoKüs sich auch als Diskurs über Verschwendung in der NahrungsWirtschaft verstehen, lässt sich das auch nicht-tierrechtlich legitimieren: Tierhaltung ist einer der größten Umwelt-Schädigungs- und NahrungsMittel/WasserVerschwendungs-Faktoren in der Ernährungs-Industrie.
- Amerikanisches Äquivalent: die "food not bombs"-Bewegung, deren Aktivitäten inzwischen teilweise kriminalisiert sind, weil man in amerikanischen Städten gern mal die Obdachlosen-Speisung verbietet.
- URLs: http://bandito.blogsport.de/bevoku/ http://www.food-not-bombs.de/ http://www.kollektieframpenplan.nl/ http://www.lesabot.org/ http://www.food4action.de/
- "Brotaufstrich-Kooperativen (Broops)":
- BrotAufstriche sind teuer, und ihre Herstellung ist aufwendig, aber sie bieten ein gutes Ventil für Verbrauch und HaltbarMachung von containertem Gemüse. Produktion von BrotAufstrichen lässt sich auch vergemeinschaften, und WGs können ihre Aufstriche teilen / sich in deren Produktion vernetzen. Link.
- "Obstbaum-Nutzungsgemeinschaften":
- Wer einen ObstBaum hat, den aber gar nicht allein abpflücken oder verbrauchen kann, kann andere Leute einladen, sich daran zu beteiligen, den ObstBaum quasi kollektivieren. Das lässt sich natürlich auf anderes Gewächs erweitern.
- "Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände":
- "'Jeder Kauf ein Fehlkauf' – Umsonstläden":
- "UmsonstLäden" sind Läden, in denen prinzipiell ohne GegenWert für den einzelnen Gegenstand mitgenommen werden darf. Befüllt werden sie durch Menschen, die ebenso ohne GegenWert-Erwartung Gegenstände abgeben.
- Es kann Einschränkungen geben. Oft: Pro Besuch nur soundsoviel mitnehmbar (gern: fünf Objekte). Manchmal: SpendenDruck bis SpendenPflicht; wovon man sich freikaufen kann, indem man als anderswie solidarisch aktivistisch sich beweist / bekannt ist. Manchmal: Strenger Blick auf (bis gegebenfalls zum Verbot für) MitNehmer – ob die echt, oder wofür (großes No-No: WeiterVerkauf) sie dieses oder jenes oder soviel davon brauchen.
- Linke UmsonstLäden verstehen sich ausdrücklich nicht als karitative Einrichtungen. Das Tausch- und MarktSystem soll reformiert werden, nicht die ArmenSpeisung gesichert. Sonst kommt bei Wachstum der UmsonstLaden-Bewegung der Staat noch auf die Idee, Hartz IV weiter zu kürzen, weil man sich ja noch mehr kostenlos versorgen könne.
- Viele linke UmsonstLäden versuchen sich in einer Integration des Projekts mit anderen Angeboten, unentgeltlich Dienste zu empfangen oder zur Verfügung zu stellen bzw. sich solidarisch zu organisieren. Unterschiedlich hohe Erwartungen daran, inwieweit man die Besucher übers bloße Mitnehmen oder Abladen von GegenStänden aktivieren könne. Zuweilen Enttäuschung über ihr Verhalten.
- Der UmsatzMengen-mäßig erfolgreichste UmsonstLaden gibt sich apolitisch bzw. karitativ motiviert (strenggenommen: kirchlicher Hintergrund). Sein ErfolgsPrinzip nach eigenem Begreifen: Keine Ansprüche an Leute stellen, niemanden kritisch angucken, kein Missionieren für nichts. So fühlen sich die Leute viel freier in ihrer InAnspruchNahme. Gestohlen wird in der Gegend nun auch weniger.
- Im einen UmsonstLaden sollen Besucher selbst ihre MitBringsel einsortieren, oder auch gegebenes Durcheinander umsortieren, oder Kaputtes/Dreckiges aussortieren. Im anderen betrachten die Betreiber gerade das Sortieren und Managen als ihre eigentlich solidarische Tätigkeit und wehren sich damit gegen den Vorwurf, das wäre ja keine Aneignung der Produktion (ist nicht auch Kuration Produktion?).
- Weitere Motivation für UmsonstLäden ist der Kampf gegen RessourcenVerschwendung und damit für die Schonung der Umwelt.
- Wenn UmsonstLäden sich auch nicht unbedingt als karitative Einrichtung verstehen, erleichtern sie doch einem begrenzten PersonenKreis (der sich dann auch an ihrem Betrieb eng beteiligt) stark die EigenVersorgung mit wichtigen materiellen Gütern und können so in EinzelFällen stark helfen, den Druck zum GeldErwerb zu lindern.
- URLs: http://www.umsonstladen.de/
http://www.neue-arbeit-hamburg.de/ http://www.systemfehler-berlin.de.vu/ http://www.umsonstladen.at/ http://www.oldenburg.de/stadtol/index.php?id=verschenkmarkt http://www.umsonstladen-trier.de/ http://www.sole-freiburg.de/
- "Freeboxen und Freeshops":
- Die (von Passanten auch wiederbefüllbaren) "zu verschenken"-Kartons am StraßenRand oder im HausFlur. Manchmal werden ganze Räume dafür designiert; die nennt die Autorin analog den Freeboxen "Freeshops"; differenziert sie aber zu UmsonstLäden. FreeShops sind im Gegensatz zu denen permanent und völlig offen, werden nicht von irgendwem bewacht oder groß betreut.
- "Umsonstflohmärkte":
- Zeitlich eng befristete bzw. eintägige FlohMärkte, auf denen alles Angebotene unentgeltlich mitgenommen werden darf. Kann als hervorgehobener Moment großen MengenUmsatz bedeuten, lässt sich als solcher aber auch umso deutlicher als isolierte Insel anderer Wirtschaft inmitten der kapitalistischen erkennen.
- Ein FlugBlatt von einem solchen Umsonstflohmarkt fordert deshalb den Besucher dazu auf, diesen Moment zum Anlass zu nehmen, über eigene Möglichkeiten zur Gratis-Ökonomie im eigenen Umfeld und Leben stärker nachzudenken. Mache eigene UmsonstFlohmärkte, UmsonstLäden o.ä. Jeder solcher Tropfen verringert bereits ein bisschen den allgegenwärtigen Druck der kapitalistischen Ökonomie.
- "Verschenk-Webseiten":
- "Nutzungsgemeinschaften":
- "Commonsnet":
- Das nicht allzu konkret beschriebene "Commonsnet" sei "aus dem deutschen Umsonstladentreffen" entstanden – beschreibt vermutlich eine Vernetzung diverser UmsonstLaden-artiger-Initiativen. Der Rest des Abschnitts widmet sich möglicher einigender Theorie hinter der Gratis-Ökonomie bzw. der Commons-Theorie.
- Undeutliche Beschreibung, was "Commons" sein soll. Unterscheide sich vom "öffentlichen Gut", insoweit letzteres naturgemäß der Nicht-Ausschließbarkeit (niemand kann von der Nutzung ausgeschlossen werden) und Nicht-Rivalität (die Nutzung durch den einen behindert nicht die Nutzung durch den Anderen) unterliege. Z.B.: Ein Deich schützt alle, und zwar gleichzeitig. (Oder: SonnenLicht.)
- Das "öffentliche Gut" lässt sich aufgrund seiner Eigenschaften schlicht nicht vermarkten und wird deshalb, wenn überhaupt, gemeinhin vom Staat statt dem Markt gefördert. Wobei es natürlich Projekte gibt, "öffentliches Gut" (z.B. Wasser, Gene) zu privatisieren und für diesen Zweck bspw. Wege zur Schaffung seiner Ausschließbarkeit oder Rivalität zu finden.
- Bei Commons-Gütern (klassisches Beispiel: die Allmende) dagegen ist der Grad der Ausschließbarkeit sozial vermittelt, und man einigt sich darauf, sie gemeinschaftlich zugänglich nutzbar zu machen/halten. Commons-Güter können auch der Rivalität unterliegen (z.B. ein Werkzeug, das nur ein GemeindeMitglied gleichzeitig nutzen kann); die klärt man ebenfalls über sozial vermittelte Regeln.
- Im Geiste der Commons-Ökonomie sieht sich der UmsonstLaden nicht als Projekt, das Leute beschenkt, also ihnen Eigentum an Gegenständen überträgt; sondern als Lager von abholbaren Commons-Gütern, deren Nutzung ihren Besitz (!= Eigentum) voraus setzt. Implizit der Deal: Brauchst/benutzt du den Gegenstand nicht mehr, stellst du ihn wieder dem Gebrauch durch Andere zur Verfügung.
- Commons-Produktion produziert Güter für die Nutzbarkeit durch die Gemeinschaft, statt für die Verkaufbarkeit als Eigentum. Sie orientiert sich direkt an den Bedürfnissen der Gemeinschaft, statt an den Anfragen, die der Markt stellt. Commons-Produktion produziert Güter für deren Gebrauchs-, nicht für ihren Tausch-Wert.
- Kleiner Marx erklärt das Elend des TauschPrinzips:
- Der TauschWert verdinglicht zum Geld, und das Ziel von dessen Vermehrung (statt der Vermehrung des GebrauchsWerts) wird HauptTriebFeder der Produktion.
- Der TauschWert ergibt sich auf dem Markt und bildet im Kern den ErzeugungsAufwand der TauschGüter/"Waren" ab – die Arbeit dahinter.
- Um aus TauschWert/Geld mehr TauschWert/Geld zu machen, lässt der Kapitalist Arbeiter TauschGüter erzeugen, ohne ihnen den vollen TauschWert ihrer Arbeit auszuzahlen (Ausbeutung). Die Differenz, die der Kapitalist für sich behält, ist des Kapitalisten Profit.
- (Um diesen "MehrWert" zu vergrößern, drückt der Kapitalist den Arbeiter-Lohn so weit es geht, ohne dass der Arbeit Qualität (aus der ja der zu maximierende TauschWert resultiert) abnimmt bzw. die fähigen Arbeiter sich verweigern. Es braucht also ein hinreichend großes Heer an ArbeitsFähigen, die (z.B. qua Armut) auch durch möglichst niedrige Löhne noch zur hochwertigen Arbeit motiviert sind.)
- So wird menschliche ArbeitsKraft selbst zum TauschGut / zur Ware verdinglicht und ihre stete Maximierung gefordert. Verwertbarkeit der Menschen im Sinne der Verwertbarkeit ihrer ArbeitsKräfte verselbständigt sich zum Kriterium, nach dem sie gesellschaftlich geachtet oder verachtet werden.
- All diese so über den TauschWert entstandenen sozialen Verhältnisse und WertZuschreibungen werden naturalisiert – sie gelten als natürlich, nicht mehr als Produkt menschlicher/sozialer/politischer Entscheidungen. So wird es auch möglich, Markt und Politik für zwei verschiedene Sachen zu halten, den Markt für das Natürliche und die Politik als bestenfalls Regulator dieses Natürlichen zu sehen.
- UmsonstÖkonomie versucht, dieses TauschPrinzip zu brechen, die stete (und sich verdinglichende und dann in dieser Verdinglichung als Ziel gegenüber dem GebrauchsWert verselbständigende) Verrechnung des Gebens und Nehmens miteinander; versucht, es zu ent-naturalisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass und wie wir ständig alles als TauschWert denken.
- "Solidarische" Ökonomie würde: Menschen unabhängig vom TauschWert ihrer ArbeitsKraft achten und versorgen; Commons- statt TauschWert-Produktion betreiben; und Politik und Ökonomie als eines denken; also stets die Frage, was für wen wie umfangreich produziert wird, als politische Frage sehen, statt darauf zu setzen, dass die Natur (bzw. der ihr gleichgesetzte Markt) das regele.
- Skizze der PeerEconomy nach ChristianSiefkes; abgeleitet von YochaiBenkler's "common-based peer production" (Benklers Vorbild OpenSource-Entwicklung: produziert wird fürn Commons (unstrenger Begriff; könnte auch "öffentlichesGut" sein); in freier Kooperation (Produzenten können bei Unzufriedenheit in eigene Forks ausschären); Status wird nach Anerkennung eigener ProduktionsBeiträge verliehen):
- Aus der Motivation heraus, etwas für alle oder auch nur für sich Nützliches zu tun, produzieren Menschen. Wollen sie für gesellschaftlichen Bedarf produzieren (mit damit einhergehendem StatusGewinn?), können sie sich bei einem AufgabenVersteigerungsSystem bewerben; eine Art öffentlicher ToDo-Liste, der jeder Probleme bzw. ProblemGewichtungen (= gesellschaftlichen Bedarf) hinzufügen kann.
- Je mehr Freiwillige sich für eine dieser Aufgaben melden, desto mehr sinkt das durch MitArbeit an ihrer Erledigung errungene AchtungsGewicht der eigenen individuellen ArbeitsStunde. Beliebte Aufgaben zu erledigen bringt also weniger (was? Status? Reputation? oder, siehe unten, doch wieder einen TauschWert?) ein; Erledigung unpopulärer Aufgaben dagegen wird (womit?) reich belohnt.
- Die Gewichtung der so abgeleisteten ArbeitsStunden zahlt sich bei der Verteilung knapper Güter aus:
- Einige Güter sollten unbeschränkt allen zur Verfügung stehen ("Flatrate-Modell"); …
- … andere für ein bestimmtes AufgabenErledigungsMaß ("flache Allokation" – feste ArbeitsMenge X für fest definiertes Gut Y – bzw. "maßgeschneiderte Produktion mit Abrechnung nach Produktionsaufwand" – mehr oder weniger großes/tolles/Feature-reiches Gut Y je nach dem Maß der abgeleisteten ArbeitsMenge –); …
- … bei anderen ("Präferenzgewichtung durch eine Produktversteigerung") wird das Gut an denjenigen mit dem höchsten Gewicht abgeleisteter ArbeitsStunden versteigert.
- URL:
http://www.commonsnet.de/
- "Dienstleistungen":
- Der Bereich ist schon durch andere Kapitel gut abgedeckt, darum hier nur spezifisch über …
- "Tauschringe":
- Menschen "tauschen" miteinander DienstLeistungen, wobei das TauschPrinzip unterschiedlich streng gehandhabt wird. Manche TauschRinge vertrauen darauf, das Geben und Nehmen werde sich schon ausgleichen. Andere verrechnen grob, dass jeder gibt und nimmt. Andere verrechnen genau, wieviel – mit TauschRing-eigenen ErsatzWährungen und festgelegten (Viertel-)StundenLöhnen in selbigen.
- Kritik letzterer, dass sie große Teile konventioneller Ökonomie reproduzierten. Nur, wer viel anzubieten hat, kann viel in Anspruch nehmen (statt: jeder nach seinem Können und seinem Bedürfnis). Jeder achtet ständig auf sein TauschPunkteKonto. Streit, wenn jemand mit negativem Konto austreten will. Immerhin: Wird jede ArbeitsViertelStunde als gleich wert berechnet, wird Ausbeutung schwierig.
- Die "gutgläubigeren" TauschRinge, die nur vage oder gar nicht verrechnen, erfordern dagegen mehr KommunikationsArbeit; man muss miteinander können. Vielen fällt es viel leichter, guten Gewissens anzubieten / zu geben, als (in Anspruch) zu nehmen. Leute machen sich ständig Sorgen, ob sie gerecht handeln. Leecher / "Parasiten" scheint es auch zu geben, aber als kleineres Problem.
- Soweit TauschRinge in ihren TauschFormen verschieden ausgeprägt sind, geraten sie in Schwierigkeiten, untereinander in Tausch-Verbindungen zu treten. Der Verband der präzise in ErsatzWährungen abrechnenden TauschRinge weiß die "jeder nach seinem Können und Brauchen"-TauschRinge nicht so recht zu integrieren: Wie sollen wir unsere Transaktionen und Schulden untereinander geltend machen?
- "'Vivir' – Wohnen und Leben":
- "Besetzte Häuser":
- Mit den 1970ern beginnt die westdeutsche HausBesetzer-Bewegung. Die "Berliner Linie" gegen selbige räumt von den Häusern ziemlich erfolgreich jene Hälfte ab, die keine Legalisierung auszuhandeln weiß. Der Fall der Mauer frischt das Spektakel nur für wenige Jahre auf. Es verbleiben nur winzige halb-geduldete Besetzer-Inseln wie die Rote Flora in Hamburg oder das Bethanien in Berlin.
- Milderung der anarchischen Anfänge der HausBesetzer-Szene: Heutige Besetzer schielen auf Legalisierung, wollen verhandeln und propagieren ihre Bereitschaft, eine gewisse Miete zu zahlen; zahlen vorauseilend in an spätere Vermieter ausschüttbare MietVorrats-Töpfe.
- URLs: http://www.yorck59.net/ http://www.newyorck.net/ http://wba.blogsport.de/ http://www.tagungshaus-wernsdorf.de/
- "(Land-)Kommunen":
- Gruppen finden sich zusammen, kaufen ein Gelände, richten es her, reparieren oder bauen, versuchen sich dann so gut es geht über ihr kleines Reich selbst zu versorgen und zu betreuen. Der ArbeitsAufwand ist enorm. Arbeit wird innerhalb der Kommune einigermaßen kommunistisch organisiert. Nach außen wirtschaftet die Kommune oft trotzdem als gemeiner Kapitalismus-Teilnehmer.
- Eigentum einzelner Teilnehmer wird unterschiedlich (nicht) geduldet. Mal wird aller PrivatBesitz bei Eintritt zum KommuneBesitz und verbleibt dort auch (beim Austritt wird gewährt, was die Kommune für richtig befindet); mal macht man bei Eintritt eine Einlage und kriegt die bei Austritt zurück. Mal beschränkt sich das Kollektivieren auf Prozente beim jeweiligen PrivatEinkommen der Teilnehmer.
- Die Burg Lutter ist als GbR registriert. Sie gehört denen, die immer grad darin wohnen; eine über die Jahr ständig wechselnde Besetzung. Das Vermögen der GbR besteht aus den Einlagen ihrer Bewohner für die Zeit ihres Wohnens. Von den Initiatoren keiner mehr da. Auch in anderen Kommunen ändert sich die Zusammensetzung über Jahre durch Fluchten und Neu-Bewerbungen stark bis vollständig.
- Viele dieser Kommunen wirtschaften nach außen als Veranstaltungs-/Seminar-/Tagungs-Orte. Das Wirtschaften ins kapitalistische Außen kann dessen Drücke auch nach innen tragen. Die MarktFähigkeit der Kommune nach außen kann innere Prioritäten lenken.
- Wo der PrivatBesitz aufgegeben wird, kann es dafür eine GemeinschaftsKasse geben, aus der sich jeder bedienen darf, bis zu einem bestimmten Betrag auch ohne PlenumsSitzung. Eventuell gibt es TransparenzDruck: jede Entnahme aus der Kasse muss mitsamt Zweck eingetragen, das sorgt schon für die nötige Moral. (Oder aber: eine betont liberale GegenPolitik, die hierauf ausdrücklich verzichtet.)
- GemeinschaftsDruck kann in einer Kommune sehr stark werden. Man muss sehr kooperationswillig/-fähig sein und ertragen, ständig alles mit denselben Menschen tun zu müssen. Wenig Raum für bestimmte Formen des Eigenbrötlertums. Bestimmte VerhaltensWeisen und Technologien gegen KommunenKonsens undurchsetzbar. Handy- und SatellitenSchüsselVerbot. Bezahle aus der GemeinschaftsKasse keine umweltschädlichen Flüge.
- ArbeitsAufwand der Kommune kann enorm sein. Geschilderte Alltage klingen nicht danach, als wäre weniger Arbeit zu erledigen (und damit mehr Zeit frei für höhere, schönere Dinge), sondern eher danach, dass man zwar ständig notwendig schufte, aber sich dafür mit seiner Arbeit voll gut als Überlebens-notwendig identifizieren könne, sie als weniger entfremdet und erfreulich Natur-nah empfinde.
- Es passt nicht ins kommunistische Ideal, aber faktisch wählen Kommunen ihre Teilnehmer schon nach deren LeistungsFähigkeit aus. Idealerweise arbeitet jeder innerhalb der Kommune, was ihm grad interessant erscheint, und entfaltet sich in alle Richtungen; in der Praxis gibt es bestimmte priorisierte Aufgaben und impliziten Druck, sich stark nach eigenem Können (statt Wollen) diesen zu widmen.
- URLs: http://www.burg-lutter.de/ http://www.kommune-niederkaufungen.de/ http://www.oekolea.de/
- "Stadtkommune Alla Hopp":
- Eingebundenheit in die RestGesellschaft ist in einer Kommune innerhalb der Stadt schwerer ausblendbar. Die gemeinsame Kasse und deren Organisation scheint eine größere Rolle zu spielen (harte Regeln wie: auch das plötzliche Erbe deiner verstorbenen GroßMutter geht hier mit hinein), und auch das Jobben außerhalb der Kommune, um das Geld für selbige heimzubringen.
- Kommunen quotieren zuweilen NeuMitglieder nach Kriterien wie Geschlecht. Bewerber müssen dann warten, bis das erreichte Männer-Frauen-Verhältnis wieder EinstiegsRaum gewährt. Es gibt auch reine FrauenKommunen. Außerdem gibt es in verschiedenen Kommunen-artigen Projekten (auch z.B. besetzten Häusern) gelegentlich reine FrauenLesben-Bereiche.
- "Beginenhöfe":
- Als "Beginen" fanden sich im MittelAlter oft Frauen zum geteilten Wohnen und Wirtschaften in Kloster-ähnlichen Gemeinschaften zusammen, wenn auch nicht ganz so strikt und integriert. Es gab PrivatBesitz, man konnte sogar Beziehungen mit Männern unterhalten; nur war denen halt der Zutritt zum gemeinsamen FrauenDorf versperrt. Es gab Solidarität, aber WohlstandsHierarchien; kein Kommunismus.
- Heute in Deutschland mehrere hieran orientierte Projekte, bei denen frauliches Miteinander stärker im Vordergrund steht als die ursprüngliche recht christliche Orientierung; FrauenWohnProjekte mit mehr/weniger Solidarität zwischen Teilnehmern und unterschiedlich starker Duldung von MännerPräsenz (nie als Mieter/WohnungsEigentümer, gelegentlich als Besucher, vielleicht auch MitBewohner).
- Auch heute: Man achtet aufeinander und hilft sich, aber kein grundsätzlicher Kommunismus. Jede muss ihr eigenes Geld verdienen. Vielleicht gibt es gemeinschaftlich finanzierte GemeinschaftsRäume.
- http://www.beginenhof-thueringen.de/ http://www.beginenhof.at/
- "Generationenübegreifendes Wohnen":
- Wird eher als Problem diskutiert statt an Praxis verbeispielt. Aus vorherigen Beispiel-Kommunen lässt sich ablesen, dass mancher Kommunarde in der Kommune alt wird und dann auch Solidarität erfährt, aber kaum einer als Greis eintritt. Inwieweit das Leben in der Kommune die eigene AltersVorsorge sichert oder verhindert, scheint auch für viele Kommunarden eine Sorge zu sein.
- "Hartroda"
- Kommune unter DDR-Bedingungen, und dazu eine Kommune Behinderter. Ausgiebig Stasi-bespitzelt, mit einigen Steinen im Weg. Keine staatliche Gewährung eines LandKaufs, aber die Kirche vermachte eine Ruine. Repariert und betrieben in Kooperation mit Punks und Bohemiens, die ansonsten für KommunenLeben als Asoziale inhaftiert worden wären; hier aber als Behinderten-Pfleger legitimiert waren.
- Ansonsten das gewöhnliche KommunenLeben keine Option für viele Behinderte; zum einen scheinen sie kaum etwas zum heftigen ArbeitsAufwand beitragen zu können; zum anderen haben sie besondere Ansprüche an BarriereFreiheit und technische Versorgung, die sich mit den Wünschen nach Natürlichkeit/NaturNähe/Ökologismus vieler Kommunen beißen.
- "Öko-Dörfer":
- Hier stehen weniger anarchistische/kommunistische Prinzipien im Vordergrund als ökologische bis esoterische Ideale. Kleine Dörfer mit Geschäften und MarktWirtschaften, aber eben hohen ökologistischen oder spirituellen Ansprüchen. Nachbarschaften mit Prinzipien wie Vermeidung bestimmter Technologien oder auch einfach nur einem bestimmten grün-hippiesken LifeStyle.
- Teilnahme bis (ökologisches!) HäusleBauen kann sehr teuer geraten. Man muss Geld von draußen mitbringen. Jeder ist finanziell für sich selbst verantwortlich. Solidarität wird informell hochgehalten, heißt dann aber auch eher, dass man für Leute mit GeldProblemen bezahlte Jobs innerhalb des Öko-Dorfs zu finden versucht, als eine GemeinschaftsKasse aufzumachen.
- Wissen sich nach außen prima zu vermarkten als Oasen der Spiritualität und NaturNähe.
- URLs: http://www.lebensgarten.de/
- "Offene Plätze":
- Anarchistisch-dookratisch organisierte Räume. (Doocracy: Wer tut, hat recht. Gefällt dir nicht, was getan wird, tu es selbst!) Zum Beispiel ein Haus, zum Beispiel ein größeres GrundStück, vielleicht sogar mit Wald. Jeder darf tun, was er will; Vertrauen auf SelbstRegelung der offenen Frage. Hier kann viel EinfallsReichtum und Freiheit sprießen, aber auch viel an Konflikt und Kollaps.
- Keine gesicherte Solidarität. Gefällt es dir nicht, geh halt woandershin; und es gibt viel Kommen und Gehen. Von denen, die sich um Dinge kümmern, Klagen über Schmarotzertum (viele kommen zum GemeinschaftsEssen, aber wenige bereiten selber mal welches oder waschen mal mit ab); viel wird erst gemacht, wenn die Frustration damit, dass es nicht gemacht wird, höchste Ausmaße erreicht hat.
- Nur für äußerste KonfliktFälle gibt es ein Plenum, dessen bindende Kraft auch eher gering zu sein scheint. Einen Bewohner, den niemand haben will, wird man am Ehesten los, wenn er selber keine Lust mehr hat und von sich aus von dannen zieht.
- URLs: http://www.couchsurfing.com/people/somahaus
- "Finanzen":
- "Mietshäuser-Syndikat":
- Aus HausBesetzer-Bewegung entstanden. Ziel: WohnHäuser aus ImmobilienMarkt / ProfitWirtschaft herausnehmen, Mieten niedrig halten. Unterstützt dementsprechend Gruppen, die sich ein Haus zur EigenVerwaltung kaufen wollen, wird aber auch 49%-AnteilsEigner, darin aber beschränkt auf VetoRecht gegen WeiterVerkauf/Vermarktung/Privatisierung/SatzungsÄnderung in unsolidarischere Richtungen.
- Die GmbHs der teilnehmenden Häuser gehören ansonsten mit 51% den Initiatoren/Bewohnern, die frei selbst entscheiden, wie teuer sie sich das Leben im Haus machen, ihre Mieten festsetzen, über bauliche Verbesserungen entscheiden können usw. Ein (sehr) geringer Anteil der Miete fließt allerdings ans Syndikat zur Unterstützung weiterer angehender Häuser-Syndikalisierungen.
- Um das Geld fürs Haus initial zusammenzukriegen, braucht es unvermeidlich Bank-Kredite (das Syndikat selbst hilft v.a. beim Organisieren, nicht direkt finanziell); die können später über die selbstbestimmten Mieten abgezahlt werden, die Banken verlangen aber auch EigenKapital; hierfür sollen sich Initiatoren für günstige "Direktkredite" bei Umfeld, Freunden, Familie umgucken.
- URLs: http://www.syndikat.org/ http://www.stiftung-freiraeume.de/
- "GLS-Bank":
- "GLS" steht für "Geben – Leihen – Schenken". Fördert solidarische Projekte wohl u.a. durch "Leih- und Schenkgemeinschaften" bzw. Kredite, die durch regelmäßige Kleinstbeträge größerer Gruppen (wie, Beispiel, 5€ pro Person pro Monat) zurückgezahlt werden können. Link.
- "Kollektive Betriebe":
- Ein solidarisch wirtschaften wollender kommerzieller Betrieb hat es schwer – droht ständig aufgerieben zu werden zwischen marktwirtschaftlichem OptimierungsDruck, um nicht von Außen aufgerieben und in die Pleite getrieben zu werden, und andererseits den eigenen Ansprüchen, nicht allzu kapitalistisch zu werden.
- Das (falsch zitierte) FranzOppenheimer'sche Gesetz besagt: Kollektiv-Betriebe gehen entweder ein oder werden kapitalistisch durch und durch.
- URLs: http://www.biber-online.de/ http://tuewi.action.at/
- "Emmaus Köln":
- "Sammeln" (über Spenden?) verkaufbare GebrauchsGegenstände (Kleider, Möbel, Zeugs) ein und verkaufen sie dann in Betrieben, die einerseits solidarisch Unter-die-Räder-Gekommene beschäftigen, und andererseits die Erlöse für gute Zwecke spenden, z.B. den Widerstand in SüdAmerika gegen Pinochet (historisch). Link
- "Bremer Commune":
- Statt TotalAusstieg aus ErwerbsLeben in abgeschiedene Kommune-Utopien: ZweiGleisigkeit. Teil des Lebens draußen führen, mit (wenn auch möglichst Gutes leistendem) Job; anderen Teil emanzipiert-emanzipatorisch dem KommuneLeben widmen. Idee, dass beides einander befruchte: mit etwas mehr SolidaritätsErfahrung ins ArbeitsLeben; mit etwas mehr GesellschaftsAnbindung und -Mitteln ins KommuneLeben.
- Aus der Erfahrung gewachsen, dass der extreme Ausstieg in der persönlichen Biografie oft nicht nachhaltig funktioniert; das Aufgeben von Ausbildung usw. wird irgendwann bereut, dann will man es mit erhöhtem Aufwand nachholen und steigt dafür ganz aus der Revolution aus. Oder auch: Alles auf die Kommune setzen, dabei kontraproduktive Abhängigkeit/Fanatismus gegenüber deren Erhalt/Durchsetzung no matter what entwickeln.
- Beispiel-Kommune scheint recht Technik-affin zu sein, betont auch den Erhalt des Drahts zu technischen, produktiven Ressourcen der Gesellschaft als Vorteil ihrer Zweigleisigkeit – die gilt es eben nicht abzulehnen, sondern solidarisch-emanzipatorisch umzuwidmen, auszubauen.
- Interne Organisation der Kommune etwas unklar. Man finanziert sich über einen undurchsichtigen, wohl Einkommens-abhängigen Schlüssel der MitGlieder und zahlt sich ein symbolisches GrundEinkommen aus, außerdem einige GrundVersorgungsMittel. Andeutung, dass die ArbeitsTeilung etwa in der Küche in der Praxis nicht so gerecht verläuft, wie das im Ideal behauptet wird.
- Link.
- "Finanzkoops":
- Mehrere Menschen halten sich ein gemeinsames Konto. Anders als bei Kommunen oder der WG-Kasse müssen sie nicht zusammenwohnen, können sogar über mehrere Städte verteilt sein; bindendes Element ist neben dem Konto eventuell noch ein regelmäßiges (z.B. alle zwei Monate) Treffen, um strittige Punkte zu klären.
- Unterschiedliche Regeln, wovon die gemeinsame Kasse bestückt wird: nur den aktuellen Einkommen Teilnehmer, oder auch deren bis dahin angefallenes Vermögen? Fließt auch ein spontan erhaltenes größeres Erbe rein? Dann auch die Frage: Was geschieht bei Ausstieg eines Teilnehmers – Rückzahlung der Einlage? Rückzahlung einer MindestMenge selbst bei einer StartEinlage von Null?
- Problem: sehr unterschiedliche persönliche Standards, welche GeldEntnahmen für welchen Luxus okay erscheinen. Die einen verzagen schon vor KleinstBeträgen, die anderen wollen regelmäßig essen und ReiseFlüge. Was gönnt man, wie geizig ist man mit sich selbst (und, in Folge, oft it Anderen)? Wie gut kommt man damit klar, dass das (gemeinsame) Konto ständig überzogen ist?
- Problem: Bei sehr unterschiedlicher beruflicher Qualifikation kommt die Frage auf, warum die eine für eine geringfügige Erhöhung des gemeinsamen Kontos zwanzig Mal so viel schufften soll wie die andere mit dem zwanzigfachen StundenSatz. Es nützt wohl, wenn es sehr einkommensstarke und gleichzeitig sehr großzügige Teilnehmer gibt.
- Gute Seite: Sehr einfach zu starten, vor allem mit Leuten, die man kennt und denen man einigermaßen vertraut. Gefahr, sich mit Freunden über Geld zu verkrachen, lässt sich eingrenzen durch klare Bedingungen für Einstieg und Ausstieg aus der GemeinschaftsKasse; dann hält sich der Druck, den das mögliche Scheitern des Projekts insgesamt oder nur für den Einzelnen macht, eher in Grenzen, jagt wenig Angst ein.
- Kann bürokratische Probleme machen, wenn die diversen Ämter bspw. BedarfsGemeinschaften wittern oder von Selbständigen erwartet wird, dass sie ein eigenes Konto für ihre Abrechnung führen. Kann auch soziale Probleme nach ahßen bereiten, soweit man gegenüber Dritten nicht mehr so locker Geld hin und her schieben oder aus/ver-leihen kann: geschieht ja nicht mehr in finanzieller EigenVerantwortung, sondern zum Minus der Gemeinschaft.
- "Bildung"
- "Bücher":
- Der BerlinerBücherTisch verschenkt Bücher nach bestimmten Kriterien (an Kinder, an Inanspruchnehmer der Tafeln; Abgabe an Gefängnisse beabsichtigt aber leider nicht möglich wegen Gefängnis-spezifischer BücherAnnahmeHürden), verkauft sie ansonsten; empfängt die Medien über Spenden. Angeblich nimmt der BücherTisch so gut wie alles, im Gegensatz zu anderen BücherSpendenAnnahmeStellen. Emmaus-Modell.
- Man kann Bücher auch einfach "freilassen", also irgendwo liegen lassen, wo es wahrscheinlich ist, dass jemand anders sie bemerkt und mitnimmt. BookCrossing ist dasselbe, nur dass das FreiLassen und MitNehmen der Bücher online registriert und so der Weg der Bücher verfolgt werden kann.
- Bei TauschTicket.de kann man verzichtbaren Medien online registrieren und bei Bedarf Anderer verschicken; der Geber erhält von den Nehmern TauschPunkte, die er dann wiederum gegen andere Medien Anderen aus der Liste veräußern kann. (Jeder startet mit zwei Gratis-TauschPunkten.) Es bildete sich schnell eine TauschÖkonomie mit unterschiedlichen TauschWerten für einzelne Medien heraus.
- "Öffentliche BücherSchränke" sind aufgehübschte und oft ihre Inhalte architektonisch vor Witterung schützende, teils betreute FreeBoxen für Bücher. MitNahme wird angeregt, RückGabe ist kein Ziel. Betreuer können nach bestimmten Kriterien Bücher aussortieren. Damit Bücher nicht für den FlohMarkt geplündert werden, gibt es Überlegungen, ihnen ein Unbezahlbarkeits-Gebot aufzudrucken.
- URLs: http://www.berliner-buechertisch.de/ http://www.bookcrossing.de/ http://www.tauschticket.de/
- "Freie Universitäten":
- "Skillsharing/Freeskilling":
- Bei der "Travelling School of Life" / "Tsolife" organisieren sich Menschen mit Wissen und WissensBedürfnis zu Lern-/BildungsGruppen, die dann teils übers Internet, teils auch durch physisches ZusammenTreffen stattfinden; zuweilen auch über größere Entfernungen hinweg, reisend, als "SkillSurfer", die (analog "CouchSurfern"?) überall aufschlagen, um zu lernen/zu lehren.
- Der JUKss / JugendUmweltKongress ist ein großes Quasi-BarCamp zu links-alternativen Themen, nur mit dem Unterschied, dass das OrgaTeam nur vorbereitet und zum Kongress-Start alle Verantwortung an die Gesamtheit der Teilnehmer abgibt. So sollen sich nicht nur der ProgrammPlan, sondern auch EssensVersorgung, KloPutzen usw. selbst-organisieren. Startete in UmweltBewegung, expandierte dann thematisch.
- Wikipedia als ParadeBeispiel für ein erfolgreiches selbstorganisiertes WissensProjekt. Verweis darauf, dass es den Brockhaus niederstreckte.
- URLs: http://wiki.tsolife.org/
http://skillsurfers.eu/index.de/ http://www.jugendumweltkongress.de/
- "Gesundheit":
- "Artabana":
- Regionale KleinGruppen gemeinsamer GesundheitsKassen (organisiert in zwei konkurrierende Verbände und darüber hinaus noch autonome Gruppen), die für sich unabhängig entscheiden, wieviel oder nach welchen Schlüsseln ihre Mitglieder einzahlen, und welche Leistungen die gemeinsame Kasse übernimmt. SchwerPunkt liegt oft auf Finanzierung von Leistungen die die Gesetzliche nicht übernimmt.
- Von den Einzahlungen fließen 60% in die Finanzierung von laufender gesundheitlicher Vorsorge (auch gesund leben, sich ernähren, Sport usw. muss man sich ja erstmal leisten können); diese Menge soll je bis JahresEnde wieder aufgebraucht sein. Die restlichen 40% sind für die NotFälle gedacht. Mehr als 60% der eigenen Einzahlungen aus dem Topf entnehmen geht nur im Konsens mit der Gruppe.
- Übersteigt der Bedarf die Kasse der Gruppe, kann in Dialog mit anderen benachbarten Gruppen nach solidarischem Ausgleich durch diese angefragt werden.
- Es kann Konflikte geben über die aus der GemeinschaftsKasse zu finanzierenden Leistungen, z.B. über unterschiedliche Prioritäten zwischen "wir wollen uns NaturHeilVerfahren finanzieren" und "wir wollen uns möglichst billig medizinisch versorgen".
- Link.
- "Heilehaus Berlin":
- Hier gibt es prinzipiell kostenlos für alle heilpraktische Beratung und Versorgung, aber auch Wasch-Gelegenheiten; wird nicht nur von Esoterik-Begeisterten, sondern gerade für die WaschGelegenheiten auch von Prekären, WagenBurglern (die dafür putzen) usw. frequentiert. Hintergründe in der HausBesetzerBewegung – die eroberten Häuser verfügten oft nicht über brauchbare BadeZimmer.
- Finanzierung über Spenden und das Eigentum am genutzten Gebäude, das an assoziierte Projekte (z.B. HeilpraktikerSchule) untervermietet wird.
- Link.
- "Medizinische Flüchtlingshilfe":
- "Kommunikation":
- "Planet 13 – Internetcafe in Basel":
- Hervorgegangen aus dem Versuch, den InternetZugang Prekärer zwecks deren Vernetzung zu fördern. HeimBesuche für SoftwareReparaturen schienen irgendwann nicht mehr der bestmögliche Weg – stattdessen: ein InternetCafe, das jeder kostenlos nutzen darf. Betrieben durch FreiwilligenArbeit Prekärer. Bezahlt wird niemand, so lange nicht alle bezahlt werden können.
- Gibt diverse Förderungen, bis hin zu durch Microsoft. Man möchte sich aber von niemandem und dessen Vorgaben abhängig machen (alle Rechner haben neben Windows auch Freie Softare installiert).
- Wird stark von SansPapiers frequentiert. In den angebundenen OffeneUni-artigen Kultur/Bildungs-Veranstaltungen werden die nicht nur als Konsumenten, sondern auch z.B. als LehrKräfte eingebunden. Insgesamt geht es um die Aktivierung der Marginalisierten durch das Projekt – sollen selber eigene Projekte voran bringen, um so ihren durch die Gesellschaft verursachten Traumata zu entkommen.
- Link.
- "Freie-Software-Produktion":
- Kleiner Überblick über das Panorama aus GNU, Linux, Open-allesMögliche, FreiFunk, CCC usw. usf., alles als Projekte der Selbstorganisation und Überwindung von Knappheit/TauschLogik einsortiert.
- Geringe FrauenBeteiligung in der Szene, was auf die Härte dookratischer Konversationen zurückgeführt wird; die wird nicht rein verdammt, habe auch ihre Ehrlichkeits- und Produktivitäts-Vorteile.
- "Ökonux" als Projekt, das explizit die FreiheitsPrinzipien der Freien Software ins breitere gesellschaftlich-Politische weiter-zu-entwickeln trachtet.
- "Keimform" nicht nur als BlogTitel, sondern als Begriff, der (nach Robert Kurz) ursprünglich das Wachsen der bürgerlich-kapitalistischen Ordnung noch unter Dominanz der feudalen beschreibt (also viele Jahrhunderte vor den bürgerlichen Revolutionen) und nun auf GNU/Linux & Co. angewandt werden könne – als Ansätze zu einer innerhalb des Kapitalismus reifenden postkapitalistischen Ordnung.
- Fünf Stufen der Keimform: 1) Entsteht unter der dominanten Ordnung, ohne besondere Bedeutung, als ein Ding unter vielen. 2) Dominante Ordnung gerät in eine Krise. 3) Keimform wird innerhalb der krisenden dominanten Form zu einer "wichtigen Entwicklungsdimension". (?) 4. Keimform beginnt, zu dominieren. 5. Als neue dominante Ordnung ordnet sich die Keimform alles unter.
- URLs: http://www.gnu.org/ http://www.fsfeurope.org/index.de.html http://www.debian.org/index.de.html http://www.oekonux.de/ http://www.keimform.de/ http://open-innovation-projects.org/ http://www.ccc.de/
http://www.non-profit-hosting.de/ http://www.freifunk.net/ http://www.openstreetmap.de/
- "Freie Radios":
- "Contraste":
- Die Zeitschrift zur SelbstOrganisationsBewegung. Link.
- "Indymedia":
- Entstanden als Internet-GegenÖffentlichkeit der GlobalisierungsBewegung. De-Indymedia startete weniger offen, misstrauischer als ihre internationalen Schwestern: bei totaler RedeFreiheit könnten ja Nazis mitdiskutieren usw. Hat heute stark an Bedeutung verloren, aber vielleicht ja aus gutem Grund: wegen Explosion der Internet-Möglichkeiten, sich gegen-öffentlich zu artikulieren.
- URLs: http://www.indymedia.org/ http://de.indymedia.org/
- "Mobilität":
- "Offene Fahrradwerkstätten":
- Offenbar kann hier jeder sein Fahrrad selbst reparieren mit rumliegenden ErsatzTeilen bestehend aus alten abgegebenen Fahrrädern …?
- "Der Pinke Punkt":
- Berliner SchwarzFahrer-Kampagne. Teilnehmer sollten sich durchs Tragen eines pinken Punkts einander kenntlich machen und gemeinschaftlich/solidarisch das VorZeigen von Tickets verweigern. Richtete sich außerdem gegen rassistische Kontrollen. Gipfelte in der Berlin-umsonst-Kampagne und anschließenden Soli-Partys, um die zu entschädigen, denen StrafZahlungen blühten.
Link.
- "Schwarzfahrerversicherung Planka in Stockholm":
- Das MonatsTicket in Stockholm kostet 690 Kronen. SchwarzfahrerVersicherte zahlen pro Monat 100 Kronen in die GemeinschaftsKasse ein. Werden sie erwischt, übernimmt die GemeinschaftsKasse die 1200 Kronen Strafe (abzüglich 100 weiterer Kronen EigenBeitrag des Versicherten).
- URLs: http://www.planka.nu/ http://www.freepublictransports.com/
- "Trampen":
- War früher mal üblicher, und Fahrer waren mitnehme-williger. Gerade Frauen haben inzwischen wohl oft schlechte Erfahrungen gemacht. Heute kann man immerhin übers Internet gute "hitch-points" ausfindig machen: http://www.hitchwiki.org/
- "Mitfahrgelegenheiten":
- Werden heute vor allem übers Internet durch kommerzielle Webseiten organisiert, sind aber so natürlich trotzdem noch sehr viel billiger und ökologischer als auf eigene Kappe zu reisen.
- "Hospitality Club & Co:
- "Fun":
- "Fiesta Umsonst in Hamburg":
- Jährliches Fest mit diversen offenbar rein spendenfinanzierten KonsumGelegenheiten, deren Inanspruchnahme ohne Spende auch nicht schief angesehen wird; darüber hinaus gibt es keinen Mangel an Darbietungen, die aus Spaß an der Freude bzw. künstlerischem SelbstVerwirklichungsDrang stattfinden.
- "Camp Tipsy":
- Betont non-kommerzielles Teilnehmer-organisiertes Festival. Eintritt auf SpendenBasis. KonsumStände können statt Spenden auch feste Preise verlangen, sind aber auch nur erlaubt, soweit ihre ÜberSchüsse (wie die EintrittsSpendenÜberschüsse) solidarisch weiter-gespendet werden. Für Bands werden SpritKosten übernommen. Gibt trotz allem keinen Mangel an Aktiven und Darbietungen. Link.
- "Kinderbauernhof am Mauerplatz":
- Prä MauerFall besetztes Gelände in (heute) bester MauerNähe-Lage, umfunktioniert zu einem KinderTrainingsPlatz für solidarisches LandWirtschaften. Später begrenzt legalisiert. Link.
- "KinderCafe Lolligo in Wien":
- RumHängePlatz für Eltern mit ihren Kindern, kinderfreundlich gestaltet. Kein KonsumZwang. Finanziert über Spenden, RaumVermietung, Catering.
Link.
- "Ferienkommunismus in Widerstands-Camps":
- "Ferienkommunismus" ist ein sowohl abwertend als auch positiv angeeignet benutzter Begriff für räumlich wie zeitlich eng begrenzte selbstorganisierte Gesellschaften, wie sie etwa im Rahmen von Aktivisten-Camps stattfinden, die als BasisLager für Proteste der GlobalisierungsBewegung dienen.
- An solchen "Ferienkommunismus"-Momenten lasse sich ein organisches ZusammenSpiel aller in diesem Buch vorgeführten ZielBereiche der SelbstOrganisation ablesen; scheint doch zu funktionieren, alles zusammenzubringen; eine Insel-hafte Verwirklichung der Utopien. Manchen Teilnehmern gelinge durch EntlangHangeln durch die präsentierten HalbInseln längerfristiges Leben in dieser alternativen Welt.