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1. Kapitel, 1. Abschnitt: Bestimmung der Wertgröße. In den Tauschverhältnissen der Waren innerhalb einer Tauschkette drückt sich der Waren Wertgröße aus – eine Quantität, die zwischen allen Gliedern der Kette (jeweils eine bestimmte Waren-Menge) gleich bleibt. Nun sind jedem Glied ebenso "Gebrauchswert sein" wie "Arbeitsprodukt sein" gemein; beides sehr abstrakt, denn in den konkreten Ausgestaltungen dieser beiden Eigenschaften (die Formen und Verwendungsweisen der Waren, ihre Fertigungsweisen) unterscheidet sich jedes Glied von jedem anderen. Das "Gebrauchswert sein" hält Marx für unbrauchbar zur Bestimmung der Wertgröße, im "Arbeitsprodukt sein" sieht er dagegen Potential. Wie lässt sich diese Ungleichbehandlung von Gebrauchswert-Sein und Arbeitsprodukt-Sein begründen? Marx verwandelt letzteres zu einer gesellschaftlich bestimmbaren Größe, ein Ergebnis messbarer Dinge wie "durchschnittlich benötigte Arbeitszeit zur Erzeugung dieses Produkts". Warum sollte das nicht auch für den Gebrauchswert möglich sein? (Marx interessiert sich nicht für Quantifizierbarkeit von Gebrauchswert (Hervorhebung von mir): "als Gebrauchswerte sind Waren vor allem verschiedener Qualität, als Tauschwerte können sie nur verschiedener Quantität sein".) (Mögliche Antwort: Wie GebrauchsWert quantifizieren? Das führt in die alten Debatten, welche Güter gesellschaftlich wirklich in welchem Maße notwendig seien, usw. Eigentlich skizziert Marx ja grade ein System, das über Ermittlung des MarktWerts einer Sache deren gesellschaftlichen GebrauchsWert bestimmt. Der gesellschaftliche GebrauchsWert einer Sache wird beziffert, indem der Wert der zu ihrer Produktion notwendigen Arbeit gesellschaftlich – im Tausch / auf dem Markt – bestimmt wird.)

Jede Ware ist Gebrauchswert. Jede (von Marx an dieser Stelle betrachtete) Ware ist auch Arbeitsprodukt. Das Gebrauchswert-Sein lässt Marx nicht als eine Gleichheit gelten, über die sich die Waren vergleichen lassen. Das Arbeitsprodukt-Sein schon. Marx abstrahiert vom Gebrauchswert der Waren sehr viel strenger als von der Arbeit zu ihrer Erzeugung: Seitens des Gebrauchswerts ist den verschiedenen Waren ein bloßes binäres "ist Gebrauchswert" gemein, seitens der Arbeit dagegen eine "Gallerte unterschiedsloser menschlicher Arbeit" (S. 52), die sich quantifizieren lässt (S. 53 "Quantum der […] enthaltenenen 'wertbildenden Substanz', der Arbeit"). Warum?

Mögliche Antwort nach Heinrich: Marx arbeitet einfach die klassische Arbeitswerttheorie nach und fühlt sich nicht verpflichtet, diese zu seiner Zeit allgemeingültige Priorisierung der Arbeit als Wertsubstanz gegenüber dem Gebrauchswert zu rechtfertigen. Abfinden kann man sich damit evtl. unter der Prämsise, dass Marx diese Theorie in eine Richtung weiter entwickelt, die zumindest von den klassischen Vereinfachungen wegführt, indem er etwa statt von konkreter von gesellschaftlicher abstrakter Arbeit spricht, die eben dann doch eine ganz andere Kategorie ist (und … vielleicht sogar hintenrum für quantifizierenden Einfluss des Gebrauchswerts auf den Wert wieder offen?)

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