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SchamanismusUndArchaischeEkstasetechnik
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SchamanismusUndArchaischeEkstasetechnik

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Buch von Mircea Eliade / "Schamanismus und archaische Ekstasetechnik" / "Le chamanisme et les techniques archaiques de l'extase" / 1951 / 1957 / 1975.

Lektüre-Notizen:

Kommentare

#0

"Nicht die GeistesKrankheit macht dich zum Schamanen, sondern, dass du sie meisterst, steuerbar, bei Bedarf abrufbar machst"

Dieses Bild hat ewas Faustisches.

Dr. Berndt /
#1

"Eliade verfährt zuweilen recht auffällig nach der Art 'das und das weicht von dem Muster, das ich erkennen will ab, aber darauf näher einzugehen wäre sowieso langweilig, oder es wird sicher durch nachträgliche Beeinflussung hinzugekommen sein, bzw. dass es da ist zeigt ja nur dass es als Rechtfertigung für das Abwesende erfunden werden musste.' "

hmm, aber anders kommt man doch nicht voran? hab ich noch nie gehört, dass das geht... ;)

Ist das nicht grundsätzlich ein Konflikt Rationalismus gegen Empirismus? (bis auf den letzten Teil, der würde natürlich verschwörungstheoretisch heißen)

Dr. Berndt /
#2

Carlos Castaneda lässt den Schamanen Don Juan Matus, den er angeblich getroffen hat, sagen, dass ein wichtiger Teil des Auswahlverfahrens darin besteht, auch einmal ordentlich hereingelegt zu werden (von den Lehrer-Schamanen). Die Figur ist möglicherweise eine Fälschung.
Es gibt hier aber Ähnlichkeiten zum Gott Hermes, der, in schamanistischer Manier, zwischen Menschen und Göttern sowie der Unterwelt vermittelt.

Dr. Berndt /
#3

fiel mir nur ein, weil die oben geschilderte Rekrutierung doch eher organisiert, weltlich anmutet.

Dr. Berndt /
#4

(Und danke, Dr. Berndt, für die spannenden ständigen Annotationen :-) )

#5

Im mesopotamischen Raum gibt es aus verschiedenen Jahrtausenden v. Chr. Abbildungen von "Ziegendämonen", Menschenkörper mit Ziegenköpfen, aufrecht abgebildet (Dämon als archäologischer Fachbegriff, im Gegensatz zu vierfüßigen "Monstern").
Klaus Schmidt, leitender Ärchäologe beim Göbekli Tepe, einer Tempelanlage aus der Übergangszeit zwischen Alt- und Jungsteinzeit in der Türkei, sieht darin ebenfalls frühe Spuren von Schamanismus. Auf einigen Abbildungen sind zwei von den Ziegendämonen zu sehen, weswegen es sich wohl um keinen Gott handelt. Ferner sind sie häufig tanzend dargestellt, deshalb vermutet Schmidt, dass sie sich mithilfe von Tanz und Drogen in Trance in ein Tier verwandelt haben, um zusammen mit anderen abgebildeten Tieren bestimmte Aufgaben zu erfüllen.
Beim Gobekli Tepe hat man bislang noch keinen Ziegendämon entdeckt, jedoch möglicherweise Kraniche mit Menschenbeinen. Allerdings gibt es in Spanien einen Steinbockkopf mit menschlichem Unterleib von 14000 v. Chr, also noch ein paar Tausend Jahre früher.
Vor allem ist der Ziegendämon aber von iranischen Stempelsiegeln im 5. und 4. Jahrtausend bekannt. Oft ergreift er mit seinen Händen Schlangen, andermals ist er von Tannenzweigen umgeben. Außerdem trägt er gern Schnabelschuhe.

Klaus Schmidt. Sie bauten die ersten Tempel. 2. Auflage. 2006, S. 210 ff.

Dr. Berndt /
#6

excellenter Bücher delivery service. Müsste eigentlich mehr Kommentatoren geben, vielleicht jemand, der hier und da mal genauere Ahnung hat.
Buchautor, mit Rainer Langhans Kontakt, neben Lena Meyer-Landruth gesessen, in weniger schnelllebigen Zeiten hätte man da doch sogar Kanzler werden können?
Kann mir das nur dadurch erklären, dass man dem Wiki noch nicht über den Weg traut. evtl. zu viele Klicks vonnöten? Ist wahrscheinlich schwierig, das grundlegend zu ändern, als Alleinstellungsmerkmal ist das Wiki sonst natürlich interessant.

Dr. Berndt /
#7

Aber folgt man den Spuren der Schnabelschuhe, erfährt man von einem Othopäden [2], dass sie später von den Hettitern und Persern getragen wurden. Bei den Griechen gab es eine veränderte Form mit einer sog. 'Phrygischen Kappe'. Zu dieser Zeit galt die diese Schuhe tragende Person als "frei" und "rebellisch". Die Schuhe tauchten danach erst im 11. Jh. wieder auf, vielleicht im Zusammenhang mit den Kreuzzügen, wo sie am Englischen Königshof von jemandem getragen wurden, der seine breiten Füße kaschieren wollte. Zwischen dem 13. und 15. Jh. waren Schnabelschuhe hin und wieder Mainstream. Im 14. Jh. wurden sie unter dem englischen Namen Crackowes bekannt oder einfach poulaine, was nahelegt, dass sie in Krakau oder Polen beliebt waren. Möglicherweise kamen sie durch eine Englisch-Polnische Hochzeit wieder nach England. In Schweden und Holland wurden sie dagegen nicht getragen. Es kamen phallische Variationen im Design auf, und die Kirche hat detaillierte Gesetze gegen das Tragen erlassen, sie wurden "Klauen des Teufels" genannt . Der Autor erwähnt in dem Paper noch die Möglichkeit, dass die Schnabelschuhe dazu dienten, eine bestimmte Gangart zu verschleiern, die typisch für Syphilis ist.

[2] Cameron Kippen: The curious history of long-toed shoes. In: British Journal of Podiatry. 2004

Dr. Berndt /
#8

(Dazu muss natürlich erwähnt werden, dass Eliade vom Wissensstand um 1950 schreibt.)

Das mit dem Mangel anderer Kommentatoren ist einerseits schade, hält aber andererseits den Moderations-und-Beantworte-Aufwand für mich klein ;-) Bist du denn identisch mit Francisco di Bernardo?

#9

Das muss mein Cousin aus Spanien sein, der trollt so'n bisschen rum. Er will demnächst mal seinen eigenen Blog machen, hat aber noch nicht genug Material. ;)

1950? Da fehlt Eliade natürlich schon mal die komplette Eso-Literatur der 60er und 70er. Aber der Ansatz, möglichst breitgefächert nach Mustern zu suchen, egal ob man annimmt, dass sich Ähnliches unabhängig voneinander entwickelt hat, oder dass es sich verbreitet hat, ist IMO vielversprechend.

Dr. Berndt /
#10

Warum Ziege?

Wikipedia (aus Bequemlichkeit):

"Goats have horizontal slit-shaped pupils, an adaptation which increases peripheral depth perception"

"Goats are reputed to be willing to eat almost anything, including tin cans and cardboard boxes"

"their plant diet is extremely varied,..."

Ziegen sind gute Hacker:
"Due to their high intelligence, once they have discovered a weakness in the fence, they will exploit it repeatedly"

Gemeinsamkeiten mit dem erwähnten artistischen Geschick der Schamanen:
"Goats are very coordinated and can climb and hold their balance in the most precarious places."

"Goats have an intensely inquisitive and intelligent nature: they will explore anything new or unfamiliar in their surroundings"

Primäres Tastorgan dafür ist die Oberlippe.

Chinesisches Tierkreiszeichen:
"those born in a year of the goat are predicted to be shy, introverted, creative, and perfectionist"

---
Pan - Lustgott, Tragödie - Bockgesang, handelt vom fallenden Helden, gefallener Engel? - Prometheus, der Feuer open-source gemacht hat (vermittelt etwas von den Göttern an die Menschen) (???)

Dr. Berndt /
#11

"...Flug-Wettkämpfen; ich fühle mich sehr ans Genre des chinesischen Flattertuch-Films erinnert, und vielleicht passt das sogar zusammen."

lol, interessant. Und die Drachen. So was gab es auch in Mittelamerika, Quetzalcoatl, gefederte Schlange.

coatl (Schlange), goat selbe Etymologie?

Dr. Berndt /

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