Aussprache und Schreibweise
Orientiert an: Allen, Vox Latina.
Alphabet
- A/a (ā): [aː]/[a]
- B/b (bē): [b]; [p] vor s/t
- C/c (cē): [k]
- D/d (dē): [d]
- E/e (ē): [eː]/[ɛ]
- F/f (ef): [f]
- G/g (gē): [g]; [gʷ] zusammen mit v als gv; [ŋ] vor n
- H/h (hā): [h]; behaucht außerdem als Nachfolger p/t/c
- I/i (ī): [j]/[iː]/[ɪ]; innerhalb eines Wortes zwischen zwei Vokalen doppelt ausgesprochen
- K/k (kā): [k]
- L/l (el):[l]
- M/m (em): [m]; schrumpft am WortEnde zur Nasalisierung des vorangegangenen Vokals
- N/n (en): [n]; [ŋ] vor g(v)/c/qv; [m] vor m/b/p; schrumpft zur Nasalisierung des vorangehenden Vokals vor f/s
- O/o (ō): [oː]/[ɔ]
- P/p (pē): [p]
- Q/q (cū): [kʷ] zusammen mit v als qv
- R/r (er): [r]
- S/s (es): [s]
- T/t (tē): [t]
- V/v (ū): [w]/[uː]/[ʊ]
- X/x (ex): [ks]
- Y/y (ī graeca): [yː]/[y]
- Z/z (zēta): [z]
Diphthonge
Es gibt: "ai"/"ae", "oe", "ui", "eu", "ou", "ei". Die sind jeweils als fließende Verbindungen der durch die Buchstaben definierten Abfolge zu lesen; keineswegs wie im Deutschen "ä" für "ae", "ö" für "oe", "ai" für "ei" oder "oi" für "eu". Das "e" in "eu" sollte offen ausgesprochen werden, keineswegs wie ein "j".
Gemination
Doppel-Konsonanten werden als gelängter Konsonant ausgesprochen (und verkürzen im Gegensatz zum Deutschen nicht einen vorangehenden Vokal). Gelängte Plosive werden mit verlängertem Luftrückhalt gesprochen.
Redefluss und Tilgung
Wo es keinen besonderen PausenGrund gibt, gehen Wörter in der Aussprache fließend ineinander über. Treffen dabei zwei Vokale aufeinander, gibt es Verschmelzungs-Regeln:
- kurz (*) + Start = Start
- lang + Start (Laut gleich) = Start-lang
- lang + Start (Laut anders) = Diphthong
- "ī"/"ū" + Start = [j]/[w] + Start
- kurz/lang + "est" = kurz/lang + "st"
(*) Hierzu zählen auch als Vokal + "m" geschriebene (nasalisierte) EndLaute.
Betonung
Bei 1-Silbern wird die eine Silbe betont.
Bei 2-Silbern wird die erste (vorletzte) Silbe betont.
Bei 3+-Silbern wird die vorvorletzte Silbe betont – oder die vorletzte, wenn diese einen langen Vokal enthält oder auf einen Konsonanten endet.
Grammatik
Deklinationen
Substantive
Fürs Üben verwende ich für die einzelnen Deklinationen und ihre UnterGruppen Kürzel:
- #af: "a-Deklination
- #o: "o-Deklination"
- #om: maskulin
- #on: neutral
- #ko: "konsonantische Deklination"
- #koo: "Konsonanten-Stämme"
- #koomf: maskulin/feminin
- #koon: neutral
- #koi: "i-Stämme"
- #koimf: maskulin/feminin
- #koin: neutral
- #koimf: "Mischklasse"
- #u: "u-Deklination"
- #umf: maskulin/feminin
- #un: neutral
- #e: "e-Deklination"
Deklinations-Endungen ("V" bezeichnet den Vokal im Namen der jeweiligen Deklination – gilt für #a, #o, #u, #e, aber auch für #koi (dort: "i")):
- Singular:
- Nominativ:
- a #af
- us #om (*)
- um #on
- is #koimf
- e #koin (*)
- (*) #komf #koomf #koon
- us #umf
- ū #un
- ēs #Rest/e
- Genitiv:
- ae #af
- ī #o (*)
- is #ko
- ūs #u
- ēī #Rest/e (*)
- Dativ:
- =SiGe #af #e
- ī #ko
- uī #umf
- V̄ #Rest
- Akkusativ:
- =SiNo #un #koon #koin
- em #koomf #komf (*)
- um #o
- Vm #Rest
- Ablativ:
- e #komf #koo (*)
- V̄ #Rest
- Lokativ:
- Vokativ: =SiNo (*)
- Plural:
- Nominativ:
- =SiGe #umf #om #af (*)
- a #koon #on
- Va #koin #un
- ēs #Rest
- Genitiv:
- um #koo
- ium #komf #koi
- uum #u
- V̄rum #Rest
- Dativ:
- īs #af #o
- ēbus #e
- ibus #Rest (*)
- Akkusativ:
- V̄s #om #af (*)
- =PluNo #Rest
- Ablativ: =PluDa
- Lokativ: =PluDa
- Vokativ: =PluNo
(*) Besonderheiten:
- SiNo:
- #om: -us fällt weg bei einigen Wortstämmen auf -er- oder -r-. In dieser UnterMenge wird -r- zu -er, wenn es einem Konsonanten folgt. (Bsp. SiNo/SiGe: puer/puerī; faber/fabrī.)
- #komf/#koomf/#koon: Endet unregelmäßig, verändert oft den Wortstamm; SiNo-SiGe-Kombis pauken. Trotzdem gibt es einige nützliche häufige Muster:
- SiNo entspricht dem Wortstamm ohne Endung. (Bsp. SiNo/SiGe: agger/aggeris)
- SiNo entsteht durch Anfügung von -s an den Wortstamm.
- Vor -s werden -d und -t vom Wortstamm fallen gelassen. (Bsp. SiNo/SiGe: nepōs/nepōtis)
- Endet der Wortstamm auf -c oder -g, entstehen nicht -cs und -gs, sondern -x. (Bsp. SiNo/SiGe: dux/ducis)
- Ist der letzte Vokal im Wortstamm ein -i-, wird es im SiNo zum -e-. (Bsp. SiNo/SiGe: mīles/mīlitis)
- #koin: -e fällt Weg, wenn der Wortstamm mehr als eine Silbe lang ist; der vorangehende Vokal wird kurz. (Bsp. SiNo/SiGe: animal/animālis)
- SiGe:
- #o: Endet der Wortstamm auf "-i-", verschwindet dieses. Überträgt sich nicht auf den PluNo. (Bsp. SiNo/SiGe/PluNo: fīlius/fīlī/fīliī)
- #e: Endet der Wortstamm in einem Konsonanten, dann: -eī. (Bsp. SiNo/SiGe: rēs/reī)
- SiAk:
- SiAb:
- SiVo:
- #om: Wenn SiNo:-us, dann -e. Ausnahme: bei Wortstamm-Endung auf "-i-" entspricht der SiVo dem SiGe. (Bsp. SiNo/SiVo: amīcus/amīce, aber: fīlius/fīlī)
- PluNo:
- PluDa:
- PluAk:
In altertümlicher oder poetischer Sprache tauchen gelegentlich als Besonderheiten auf:
- SiNo:
- SiAk:
- SiAb:
- PluGe:
- PluAk:
Adjektive
#a-und-o-Deklination
Adjektive deklinieren wie die Substantive nach …
- … #om (maskulin)
- … #af (feminin)
- … #on (neutral)
Bei Adjektiven greifen die Sonderregeln für #o-Stämme auf "-i-" nicht.
Konsonantische Deklination
Adjektive deklinieren wie die Substantive nach …
- … #koimf (maskulin)
- … #koimf (feminin)
- … #koin (neutral)
Allerdings:
- greift für Neutra nicht die #koin-SiNo-Sonderregel.
- gilt SiAk:-em.
- gilt beim "Partizip Präsens Aktiv auf -āns und -ēns" außerdem SiAb:-e.