Arbeitsbegriff für mögliche Konfigurationen aus Kybernetik, Cyberblabla und BDSM.
Der Wissenschaftliche Fetischismus lehrt uns die komplexe Steuerstruktur des menschlichen Geistes- und Empfindungsapparats, die oftmals, etwa beim Sub und Masochisten, quer steht zu den ethischen Kalkülen, die das Bild des stolzen selbstbestimmten bürgerlichen Subjekts verlangt. Hier lernen Menschen den Genuss darin, nicht das steuernde Ego, sondern das gesteuerte Maschinenteil zu sein. Den Hedonisten kann man nicht mehr als Egoisten schimpfen, denn er findet seine Erfüllung gerade im Austreiben seines Ego.
Sub und Masochist sind Subversionen; sie untergraben Gesellschafts-notwendige Annahmen wie das souveräne Ich. Sie führen das Bild des freien Bürgers vor als den Zwang (und damit die Unfreiheit) zur Freiheit, den Zwang zur Selbstbestimmung. Mit einem Untertanengeist kann man keine Demokratie machen, gell? Also muss man das Untertanentum verbieten. Der Unterwürfige erhebt sich über den Zwang zur Selbstbestimmung. Mit dem Unterwürfigen kann man nicht nur keine Demokratie, sondern auch keinen Markt machen.
Wer das Ich verweigert, ist gefährlich in einem System, das das Ich als Greifbarkeit, Kontrollierbarkeit, Ansprechpartner voraussetzt. (Siehe: Identity Wars.)
BDSM wäre dann das Ausprobieren der eigenen kybernetischen Rekombinierbarkeiten.
Siehe auch: DieFreudeBenutztZuWerden.
Keine Kommentare zu dieser Seite.
Kommentar-Schreiben derzeit nicht möglich: Kein Captcha gesetzt.