Also, ich bastel mir eine Conlang, eine künstliche Sprache. Reine Fantasy. Ich folge grob dem "Language Construction Kit" von zompist.com: http://www.zompist.com/kitlong.html
Laute
Ich beginne mit einem recht einfachen Laute-System. Nothing fancy, das sich nicht im deutschen Alphabet repräsentieren ließe; für den Anfang reicht mir ein Auswählen aus Bekanntem. An Konsonanten erlaube ich mir nur die drei Standard-Stopps "p", "t" und "k"; die drei recht arbiträr rausgepickten Frikative "f", "s" und "h"; und als Bonus noch einen Approximant, "r".
Konsonanten: p t k f s h r
Für die Vokale gönne ich mir "i", "ä", "a" und "ü". Da ich jetzt aber genug unbenutzte Buchstaben zur Verfügung habe, um auf Komplikationen wie umlaut dots verzichten zu können, repräsentiere ich in meiner Transkription das "ü" als "y" und das "ä" als "e".
Vokale: a, e, i, o, y
Desweiteren erlaube ich eine Differenzierung zwischen kurzen und langgezogenen Vokalen; Länge wird durch Verdoppelung gekennzeichnet: "o" vs. "oo". Lange Vokale bilden betonte Silben.
Ein über diese Transkriptions-Regeln hinausgehendes eigenes Alphabet baue ich erstmal noch nicht; die Sprache soll vor-schriftlich beginnen.
Bevor es ans Wörter-Erfinden geht, denke ich mir noch ein erstes phonotaktisches Muster aus. Auch dieses soll extrem einfach sein: Jede Silbe muss einen Vokal enthalten, und dem darf optional ein einziger beliebiger Konsonant vorausgehen und ein einziger beliebiger Konsonant folgen. Zwei Konsonanten können nur aufeinander folgen, wenn zwei Silben einander begegnen, derer die eine in einem Konsonant endet und die andere in einem Konsonant beginnt; mehr als zwei Konsonanten können nicht aufeinander folgen. (Zwei identische Vokale dürfen auch nicht aufeinander folgen.)
Phonotaktik: (C)V(C)
Vokabular im Jahre 0
Ich beginne mit einem sehr kleinen Vokabular sehr kurzer Wörter, das keine großen kulturellen Voraussetzungen stellt und in einem primitiven Kontext gebraucht werden könnte:
fafaar Mond; Nacht; Dunkelheit fifiir Sonne; Tag; Licht hetetep gehen; rennen; fortbewegen kakak Ohr; Laut; hören kokok Anblick; Auge; sehen kook Wasser; trinken; flüssig kyrarak Hunger paap Feuer; brennen; heiß popop Geruch; Nase; riechen rypepep jagen; fangen; sammeln ryyp Nahrung; essen seek Tier; Mensch; Lebewesen tak Stein tiik Erde; graben; Festland torarak Durst
Im Jahre 0 brauche ich noch keine elaborierte Grammatik; die Begriffe werden beliebig miteinander kombiniert, spielerisch/experimentell, und die Idee, dass aus ihrer Anordnung zusätzlicher Sinn geboren wird, entsteht gerade erst. Einige beispielhafte Äußerungen mitsamt möglicher Verständnisweisen:
Die letzten drei Beispiele zeigen, dass es auch nichts ausmacht, irgendeinen Sinn oder eine Menge durch Wiederholung einzelner Wörter zu betonen oder sogar das Wort selbst durch Wiederholung von Silben auszudehnen; einige Wörter wie "hetetep" oder "torarak" enthalten bereits Ansätze eines repititiven Klangs, der sich ausbauen lässt.
Vokabular im Jahre 25
Inzwischen haben sich einige Regelmäßigkeiten im kombinatorischen Sprachgebrauch ergeben: Einige Wortzusammensetzungen haben sich heraus-standardisiert; teilweise haben sich dabei Laute abgeschleift und neue Wörter sind entstanden. Hier einige Beispiele, mit den Etymologien in Klammern dahinter gesetzt:
fafaseek (fafaar-seek) Tiere, die Tag-aktiv sind fifiseek (fifiir-seek) Tiere, die Nacht-aktiv sind kooketep (kook-hetetep) schwimmen; fließen kookokok (kook-kokok) weinen; Trauer korypaap (kook-ryyp-paap) Essen kochen; gekochtes Essen rypaap (ryyp-paap) Essenszubereitung durch Feuer; gebratenes Essen seekook (seek-kook) Meerestier; Fisch seeryyp (seek-ryyp) Fleisch tiikook (tiik-kook) unfeste Erde; Schlamm tiikak (tiik-taak) feste Erde
Sichtbar ist bei den Einschleifungen der Wortkombinationen ein Unwille, zwei Konsonanten aufeinanderfolgen zu lassen; hier wird üblicherweise einer eliminiert. Außerdem werden lange Vokale oft gekürzt, vor allem, wenn das Wort bereits aus drei Silben besteht; dann bleibt maximal ein Vokal langgezogen.
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